"Erschwerende Umstände": Hammer-Sperre im Laufskandal
Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) hat im Doping-Verfahren gegen Leichtathletin Sara Benfares eine hohe Strafe verhängt und die 22-Jährige für fünf Jahre gesperrt.
Wie die NADA mitteilte, haben bei Benfares „erschwerende Umstände“ zur Erhöhung der Regelstrafe um ein Jahr geführt. Die WM-Teilnehmerin von 2022 hatte bereits ihre Karriere für beendet erklärt.
Fünf Substanzen nachgewiesen
Laut NADA seien in drei Proben der Athletin "fünf verschiedene nicht-spezifische Substanzen" festgestellt worden, dabei handele sich um Testosteron, Clenbuterol, Enobosarm (Ostarin), EPO sowie Metaboliten der Substanz SR9009. "Die Sanktion richtet sich nach dem Grad des Verschuldens", hieß es in einer NADA-Mitteilung.
Die Festlegung erschwerender Umstände und die Erhöhung der Regelsperre basiere auf den Vorgaben des Welt Anti-Doping Codes (WADC) und orientiere sich an vergleichbaren, internationalen Fallkonstellationen.
Auch Benfares Schwester positiv getestet
Nach Benfares war auch ihre ältere Schwester Sofia positiv getestet worden. Daraufhin hatte die NADA beide Athletinnen vorläufig suspendiert und auf Grundlage des Anti-Doping-Gesetzes bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken auch Strafanzeige gestellt. „Das strafrechtliche Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Saarbrücken bleibt von der Entscheidung der NADA im sportrechtlichen Verfahren unberührt und ist weiterhin anhängig“, teilte die NADA mit.
Benfares‘ Vater, der frühere französische 1500-Meter-Meister Samir Benfares, hatte Sara Benfares‘ Positivtest anfangs mit einer Knochenkrebs-Diagnose und deshalb nötiger Medikation erklärt. Im vergangenen Monat relativierte der neu engagierte Anwalt Dubravko Mandic die Behauptung und erklärte, dass seine Mandantin unter einer „diffusen Knochenerkrankung“ leide.
Sara Benfares galt als eine der größten Hoffnungsträgerinnen im Mittel- und Langstreckenbereich. Im Jahr 2022 wurde sie Deutsche Meisterin über 10.000 Meter.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)