Hongkong: Haftstrafen für Studentenführer

Drei Hongkonger Studenten sind zu mehrmonatigen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Nathan Law, Joshua Wong und Alex Chow hatten sich vor drei Jahren an prodemokratischen Demonstrationen beteiligt, die Teile der asiatischen Millionenmetropole über zwei Monate lahmgelegt hatten. Zunächst wurden sie wegen des Abhaltens von “illegalen Versammlungen” zu Sozialstunden verurteilt, doch die Anklage war in Berufung gegangen. Das Strafmaß wurde nun erhöht. Auf einer Kundgebung sagte Wong: “Leute, die zusammenhalten, werden nie besiegt werden! Unser Mut und unsere Entschlossenheit für freie Wahlen und Demokratie zu kämpfen, wird in dieser langen Schlacht andauern.” Bei den Demonstrationen vor drei Jahren hatten sich die Hongkonger gegen einen Beschluss aus Bejing gewehrt, der den Wählern eine freie Nominierung ihrer Kandidaten untersagte. Die auch als “Regenschirm-Proteste” bekannt gewordenen Demonstrationen waren die schwersten Auseinandersetzungen seit der Rückgabe der einstigen britischen Kronkolonie an die Volksrepublik China 1997. Menschenrechtler kritisierten die Verschärfung des Urteils gegen die drei Studenten scharf. Schon in der vergangenen Woche hatte das Gericht gegen 13 weitere Demokratiektivisten Haftstrafen verhängt.