Horst Seehofers Auftritt beim CDU-Parteitag - „Politisch abgerechnet wird am Ende über die Zahl der Flüchtlinge“

Der Streit von Angela Merkel und Horst Seehofer ist nach dem CDU-Parteitag in Karlsruhe leicht entschärft. Der CSU-Chef hat versöhnliche Töne in der Asylpolitik erklingen lassen. Dennoch blieb der Applaus sparsam.

Es komme „ein weiterer Gast“, sagt auf der Bühne der Tagungsleiter Thomas Strobl. Er gratuliert dem Gast auch zu seiner Wiederwahl als CSU-Chef, mit einem spöttischen Blick. Seehofer hat ein für CSU-Verhältnisse schlechtes Wahlergebnis gehabt. Die CDU-Delegierten klatschen ein wenig, eher so nebenbei. Es ist ein eisiger Empfang für Horst Seehofer bei der CDU. Einige Delegierte erzählen, sie würden überlegen, den Saal zu verlassen aus Protest gegen den Mann, der ihre Chefin Angela Merkel vor ein paar Wochen bei seinem Parteitag auf der Bühne abgekanzelt hat. Der Saal bleibt dann doch voll, die Zurückhaltung weicht und wird mehr und mehr Zustimmung. Nur Angela Merkels Blick bleibt: kalt. Seehofer ist geschickt, er nimmt die Delegierten mit einem der ersten Sätze mit: „Es ist ein für meine Verhältnisse sehr freundlicher Empfang“, sagt er und erntet Gelächter. Er erwähnt die Berichte über die Merkel-Rede vom Vortag. Es sei „ein Pressespiegel, wie er mir in meiner ganzen Karriere nicht vergönnt war“. Die erste Spitze So viel Lob, und dann kommt gleich die erste Spitze. „Ich gratuliere zu ihrem Ablauf des Parteitags.“ Zum Ablauf, nicht zu den Inhalten also. Und selbst der Ablauf – die CSU kann es besser. Auch da sei die Stimmung super gewesen und der Leitantrag mit nur einer Gegenstimme verabschiedet worden, nicht mit zwei wie bei der CSU. Es ist klar, dass Seehofer bei ...Den ganzen Artikel lesen Sie hier.