Horst Seehofers Rücktrittsdrohung: Das sind die Reaktionen im Netz
Es ist in der Tat ein ungewöhnliches Vorgehen, das Innenminister Horst Seehofer gewählt hat. Nach einer Sitzung des CSU-Vorstandes in München wurde bekannt, dass der 68-Jährige seinen Rücktritt als Minister und Parteichef angeboten habe. Dies sei ein „Entgegenkommen“ seinerseits, um die Handlungsfähigkeit der Bundesregierung zu erhalten.
Doch sofort wollte Seehofer noch nicht von seinen Ämtern zurücktreten. Gegenüber der ARD sagte er am Sonntagabend: „Ich habe ja gesagt, dass ich beide Ämter zur Verfügung stelle, dass ich das in den nächsten drei Tagen vollziehe. Und dass wir aber jetzt noch mal einen Zwischenschritt einlegen zu einer Verständigung mit der CDU. Alles Weitere wird dann entschieden nach dem Gespräch mit der CDU.“
Rücktritt also? Oder wird „dann entschieden“?
Auf Twitter brachte der „Rücktritt vom Rücktritt“ gleich mehrere witzige Kommentare hervor. Dieser User etwa findet, dass Horst Seehofer der Kanzlerin zeige, wo es lang geht. Dies werde auch in Teilen der Bevölkerung erkannt:
Alle 2-4jährigen in diesem Land verneigen sich in in Ehrfurcht. #seehofer
— quadratmeter (@meterhochzwei) July 2, 2018
Drohung, welche Drohung?
Seehofer droht von allen Ämtern zurückzutreten.
Wo genau ist da die Drohung?
— Lehnsherr, Erster seines Namens (@derLehnsherr) July 2, 2018
Die Unterhaltungsindustrie könnte von dem ewigen Seehofer-Drama profitieren:
Hey @NetflixDE, Serienidee:
„#Seehofer, der Rücktritt“
13 Staffeln mit je 10 Folgen.
— Postillleaks (@postillleaks) July 2, 2018
Nicht alles, was wie ein Vergleich aussieht, hinkt:
Mit #Seehofer ist es wie mit einer nervigen Erkältung: Du glaubtest sie schon überwunden, wachst morgens auf – und sie ist immer noch da… 🙄
— Sven Lehmann 🏳️🌈 (@svenlehmann) July 2, 2018
Das seehofer‘sche Drama könnte ganz banale Gründe haben:
Horst Seehofer möchte gekündigt werden um nicht selber kündigen zu müssen.
Sonst macht das Arbeitsamt wieder so eine Szene. 🙄
— Papp Satt (@HeidiLinden) July 2, 2018
So könnte sich der Dialog zwischen Horst Seehofer und Angela Merkel zugetragen haben:
Das Merkel-Seehofer Gespräch heute im Wortlaut:
»Du, ich tret zurück!«
»Ok!«
»Ich mach das!«
»Ok!«
»Ich meins ernst!«
»Ok«
»Das musst Du dann verantworten!«
»Ok!«
»Ich geb Dir noch kurz Bedenkzeit! Aber dann zieh ichs durch!«
»Ok!«
»Ohne Flachs! Ich machs!«
»Orrrrrr, OK!«— Alex (@Papaleaks) July 2, 2018
Mit Hip-Hop-Jargon erklärt dieser Twitter-User die aktuelle Lage:
Jetzt will #Seehofer nicht zurücktreten, sondern mit einem Rücktritt Druck machen. Digga, nimm dich nicht so wichtig, alle rooten für deinen Rücktritt.
— hengameh =) (@habibitus) July 1, 2018
Ist Horst Seehofer in seiner eigenen Rolle gefangen?
Es wäre vielleicht wirklich besser für Deutschland, wenn jemand InnenministerIn wird, der/die für den Job auch Zeit hat und nicht den ganzen Tag damit beschäftigt ist, Horst #Seehofer zu sein.
— Markus Barth (@tweetbarth) July 2, 2018
Was Schrödingers Katze für die Physik ist, das könnte Horst Seehofer für die Politik sein:
Er ist gleichzeitig zurückgetreten und doch nicht.
– Schrödingers Seehofer
— |Propofolpropeller™| (@Doktor_FreakOut) July 2, 2018
Eigentlich wäre Horst Seehofer gerne Angela Merkel, zumindest was das Amt angeht:
Seehofer‘s Masterplan:
1. Chefin sein wollen
2. Beleidigtsein wenn er nicht Chefin sein kann
3. Rücktritt ankündigen
4. Rücktritt vertagen
5. Chefin sein wollen
6. Beleidigtsein wenn er nicht Chefin sein kann
7. Rücktritt ankündigen
8. Rücktritt vertagen
9. Chefin…#Seehofer— _covfefe_ (@petramariaana) July 2, 2018
Die Strategie des Horst Seehofer, veranschaulicht in einem etwas zugespitzten Tweet:
„Ich würde meine Ämter zur Verfügung stellen!“
„Jetzt?“
„Nein … wenn die Kanzlerin nicht einlenkt.“
„Also nach dem Gespräch heute nachmittag?“
„Dann bekommt die Kanzlerin noch eine letzte Chance.“
„Also Mittwoch?“
„Man darf so etwas nicht übereilt …“#seehofer
— 🔱 I∫∑g®|♍♍ 🔱 ❎ (@Isegrimm_666) July 2, 2018
Sollte Seehofer weiterhin nicht zurücktreten, könnten sich Kabinettssitzungen in Zukunft so abspielen:
Künftige Kabinettssitzungen, Horst Seehofer betritt als letzter den Raum, alle anderen grinsen, die Kanzlerin: ,,Na Horst, kommst Du, oder gehst Du?"
— Hartmut Lange (@lange_hartmut) July 2, 2018
Vielleicht findet Seehofers Verhalten ja auch Eingang in die Umgangssprache:
Erpressen und mit Rücktritt drohen heißt ab 2018 dann "den Horst machen" und geht einher mit "sich zum Horst machen". #Seehofer
— 🌟FrauMaja🌟Kriegerprinzessin👸🏼💪🏋🏼♀️🌟🦄🌱 (@FrauMaja) July 2, 2018