Impfberatung: Kitas müssen Impf-Gegner melden

Berlin ist mit einer Impfquote von 89,9 Prozent bundesweit Vorletzter. Jetzt prescht der Bundesgesundheitsminister vor.

Kitas sollen künftig Eltern, die sich der verpflichtenden Impfberatung entziehen, beim Gesundheitsamt melden. Diesen drohen bis zu 2500 Euro Strafe. Das sieht ein Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vor, der kommende Woche im Bundestag verabschiedet werden und noch im Sommer in Kraft treten soll. "Dass noch immer Menschen an Masern sterben, kann niemanden kaltlassen", sagte Gröhe. Erst in dieser Woche starb eine 37 Jahre alte Mutter in Essen an den Masern, weil ihr Impfschutz nicht ausreichte.

Berlin ist mit einer Impfquote von 89,9 Prozent bundesweit Vorletzter. Seit zwei Jahren gilt bundesweit die Pflicht zur Impfberatung. Trotzdem grassierte in der Hauptstadt vor zwei Jahren eine Masernepidemie: Von Ende 2014 bis Spätsommer 2015 erkrankten rund 1360 Menschen.

In Berlin herrscht Uneinigkeit darüber, wie Masern bekämpft werden können. Berlins Gesundheitsstaatssekretär Boris Velter (SPD) sagte der Berliner Morgenpost, im Ziel seien sich alle einig. "Wir wollen eine möglichst hohe Impfquote der Bevölkerung erreichen. Wir setzen im Land Berlin allerdings zuerst auf Aufklärung und Überzeugungsarbeit, einen niedrigschwelligen Zugang zu Impfungen und auf mehr Impfmöglichkeiten." Ein Problem sei die Impflücke bei nicht oder nicht ausreichend geimpften Erwachsenen. Nach 1970 geborene Erwachsene, so Velter, die die Masern als Kinder nicht hatten, sollten dringend ihren Impfstatus überprüfen.

"Impfentscheidung keine reine Privatsache mehr"

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