Impfempfehlungen für Erwachsene im Überblick

Wann hatten Sie das letzte Mal Ihren Impfausweis in der Hand? Wenn Sie auch länger über diese Antwort nachdenken müssen, dann sollten Sie schleunigst Ihre Impftermine überprüfen. Denn es gibt genug Impfungen, die auch im Erwachsenenalter aufgefrischt werden sollten. Alle Impfempfehlungen im Überblick.

Impfempfehlungen: Auch Erwachsene müssen ihre Impftermine einhalten (Symbolbild: Getty Images)
Impfempfehlungen: Auch Erwachsene müssen ihre Impftermine einhalten (Symbolbild: Getty Images)

Nicht erst seit Corona sind Impfungen ein Thema und vor allem bei Krankheiten, die im Erwachsenenalter gefährlich werden können, empfehlenswert. Obwohl man die meisten Impfungen bereits als Kind oder Teenager erhält, sollten auch Erwachsene den eigenen Impfschutz regelmäßig überprüfen – spätestens alle zehn Jahre. Impfungen können vor allem wichtig sein, wenn Sie chronisch krank sind, einen Kinderwunsch haben oder auf Reisen in Regionen gehen, in denen bestimmte Krankheiten weit verbreitet sind. Die Ständige Impfkommission (Stiko) gibt in Deutschland Empfehlungen, welche Impfungen in welchem Alter sinnvoll sind.

Hier sind die wichtigsten Impfempfehlungen für Erwachsene:

  • Diphterie-Impfung bei Erwachsenen

  • FSME-Impfung bei Erwachsenen

  • Grippeimpfung bei Erwachsenen

  • Gürtelrose-Impfung bei Erwachsenen

  • Keuchhusten-Impfung bei Erwachsenen

  • Masern-Impfung bei Erwachsenen

  • Pneumokokken-Impfung bei Erwachsenen

  • Polio-Impfung bei Erwachsenen

  • Röteln-Impfung bei Erwachsenen

  • Tetanus-Impfung bei Erwachsenen

  • Impfempfehlunge für Schwangere

  • Corona-Schutzimpfung für Erwachsene

  • Boostern: Auffrischimpfungen gegen Covid-19

Diphterie-Impfung bei Erwachsenen

Diphtherie wird durch Bakterien ausgelöst, die weltweit verbreitet sind und ein gefährliches Gift produzieren, das Organschäden verursachen kann. Die Übertragung kann durch Niesen, Husten oder direkten Kontakt erfolgen. Das Bakterium kann innerhalb von ein bis fünf Tagen fiese Membranen in Nase, Rachen oder Luftröhre bilden, die zur Blockade der Atmung und sogar zum Tod durch Ersticken führen können. Eine schnelle Behandlung mit Antiserum und Antibiotika ist daher unerlässlich. Selbst wenn man gerettet wird, können lebenslange Schäden bestehen bleiben. Auch offene Wunden können von den Bakterien befallen werden und Geschwüre verursachen.

Impfempfehlung: Um einen ausreichenden Schutz gegen Tetanus und Diphtherie aufrechtzuerhalten, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) allen Erwachsenen, alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung durchzuführen. Die nächste Auffrischimpfung sollte in Form einer Kombinationsimpfung erfolgen, die auch eine Komponente gegen Keuchhusten enthält. Wenn erforderlich, kann auch eine Impfung gegen Kinderlähmung erfolgen.

FSME-Impfung bei Erwachsenen

FSME ist die Kurzform für "Frühsommer-Meningoenzephalitis". FSME-Viren werden hauptsächlich durch den Biss von Zecken auf den Menschen übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Nach einem Stich einer mit FSME-Viren infizierten Zecke bleiben die meisten Menschen beschwerdefrei. Bei manchen kommt es jedoch zu grippeähnlichen Symptomen.

Es ist wieder Zeckensaison: Wie man sich vor FSME schützt

Einige Erkrankte erleben nach etwa einer Woche einen zweiten Krankheitsgipfel, der das zentrale Nervensystem betrifft. Die Viren können zu Entzündungen des Gehirns, der Hirnhaut oder des Rückenmarks führen, die zu bleibenden Schäden führen können. Schwere Fälle treten eher bei älteren Jugendlichen und Erwachsenen auf als bei Kindern. In Deutschland gibt es besonders in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, dem südöstlichen Thüringen, Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg FSME-Risikogebiete. Die meisten Erkrankungen in Deutschland betreffen Erwachsene ab 50 Jahren.

Impfempfehlung: Die Impfung gegen FSME wird von der Ständigen Impfkommission (Stiko) allen empfohlen, die in FSME-Risikogebieten leben oder sich dort aufhalten und somit von Zecken gestochen werden könnten. Hierzu zählen nicht nur Naturfreunde wie Wanderer, Camper, Radfahrer oder Jogger, sondern auch Personen, die im Forstwesen oder in der Landwirtschaft tätig sind. Auch in städtischen Parks und Gärten kann man Zecken antreffen.

Übrigens: Die Kosten der Impfung übernehmen in der Regel die Krankenversicherungen für gefährdete Gruppen innerhalb Deutschlands. Ausnahmen bilden berufliche Impfungen, zum Beispiel bei Forstarbeitern, sowie je nach Krankenkasse auch Impfungen vor Auslandsreisen.

Grippeimpfung bei Erwachsenen

Die echte Grippe (Influenza) kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen, insbesondere bei älteren oder vorerkrankten Personen. Die Grippe wird durch Viren verursacht und verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion oder durch Berührung von verunreinigten Gegenständen. Typische Symptome sind plötzliches Fieber, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen sowie Husten und Erschöpfung. Die Grippe kann auch ohne Symptome ansteckend sein.

Eine der gefährlichsten Komplikationen ist eine Lungenentzündung, die lebensbedrohlich sein kann. Andere Komplikationen sind Entzündungen des Mittelohrs, des Gehirns oder des Herzmuskels sowie ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die Grippeimpfung kann das Risiko von Komplikationen verringern.

Impfempfehlung: Die jährliche Grippeimpfung ist besonders wichtig für Menschen mit einem höheren Risiko für schwere Erkrankungen, wie ältere Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke jeden Alters, Schwangere und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Auch Personen mit viel Kontakt zu anderen sollten sich impfen lassen, um sich selbst und andere zu schützen.

Die Stiko empfiehlt älteren Menschen ab 60 Jahren eine Grippeimpfung mit einem speziellen Hochdosis-Impfstoff. Eine gleichzeitige Impfung mit der Covid-19-Impfung ist möglich. Durch eine hohe Impfquote kann die Verbreitung der Grippeviren reduziert werden und somit auch Personen geschützt werden, die gefährdet sind. Angehörige und Pflegekräfte von Risikopersonen sollten sich ebenfalls impfen lassen. Eine frühzeitige Impfung, idealerweise im Zeitraum von Oktober bis Mitte Dezember, kann vor der Grippesaison schützen.

Gürtelrose-Impfung bei Erwachsenen

Gürtelrose (Herpes zoster) wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht, das auch Windpocken auslösen kann. Nach einer Windpocken-Infektion können die Viren im Körper bleiben und später reaktiviert werden. Die Gürtelrose zeigt sich als schmerzhafter Ausschlag mit Bläschen und Rötungen, der sich auf einer Körperseite ausbreitet.

Ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders gefährdet. Gürtelrose ist weniger ansteckend als Windpocken und wird nur durch Flüssigkeit in den Bläschen übertragen. Eine Ansteckung kann bei Personen ohne Windpocken oder Impfung zuerst Windpocken auslösen. Eine postherpetische Neuralgie mit anhaltenden Schmerzen kann auch nach Abklingen des Ausschlags auftreten.

Impfempfehlung: Die Impfung gegen Gürtelrose wird von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen und erfolgt mit einem Totimpfstoff. Empfohlen wird die Impfung für alle Personen ab 60 Jahren sowie für Personen ab 50 Jahren, deren Immunsystem durch Krankheit oder Behandlung geschwächt ist. Auch Personen ab 50 Jahren mit bestimmten Grunderkrankungen wie Diabetes, rheumatoider Arthritis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, COPD und Asthma sollten sich impfen lassen.

Keuchhusten-Impfung bei Erwachsenen

Keuchhusten (Pertussis) wird durch weltweit vorkommende Bakterien verursacht, die auch von Personen ohne Symptome weitergegeben werden können. Besonders für Säuglinge ist die Krankheit lebensbedrohlich, da sie sich oft bei ihren Eltern anstecken. Auch Erwachsene erkranken zunehmend. Keuchhusten wird durch Husten und Niesen übertragen und ist sehr ansteckend. Komplikationen treten in etwa einem Viertel der Fälle auf und können schwerwiegend sein. Die beste Möglichkeit, sich zu schützen, ist die Impfung.

Weltweit: Vertrauen in Kinderimpfungen geht zurück

Impfempfehlung: Die Stiko empfiehlt eine einmalige Impfung gegen Pertussis für alle Erwachsenen. Eine Auffrischimpfung gegen Tetanus, Diphtherie und gegebenenfalls Kinderlähmung sollte als Kombinationsimpfung gegeben werden, die auch eine Pertussiskomponente enthält.

Schwangere sollten am Anfang des letzten Schwangerschaftsdrittels geimpft werden, auch wenn sie zuvor schon eine Keuchhusten-Impfung erhalten haben. Eine Impfung gegen Pertussis wird unabhängig vom Zeitpunkt vorheriger Impfungen empfohlen und sollte in jeder Schwangerschaft erfolgen. Die Impfung erfolgt mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis.

Masern-Impfung bei Erwachsenen

Masern sind eine hochansteckende Virusinfektion, die ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen, die beim Husten, Niesen oder Sprechen ausgestoßen werden. Selbst auf mehrere Meter Entfernung kann eine Ansteckung erfolgen. Bereits fünf Tage vor dem Auftreten des charakteristischen Hautausschlags sind Infizierte ansteckend. Die meisten Masernfälle in Deutschland betreffen heute Jugendliche und Erwachsene bis etwa Ende 40, doch besonders für Kinder unter 5 Jahren und Erwachsene können Masern schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen.

Masern können sowohl für Kinder unter fünf Jahren als auch für Erwachsene gefährlich werden (Symbolbild: Getty Images)
Masern können sowohl für Kinder unter fünf Jahren als auch für Erwachsene gefährlich werden (Symbolbild: Getty Images)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Ziel einer weltweiten Ausrottung der Masern ausgegeben und konnte durch breit angelegte Impfkampagnen bereits große Erfolge erzielen: Die Zahl der Maserntoten weltweit sank von 873.000 im Jahr 1999 auf 164.000 im Jahr 2008. Einige Länder und Regionen sind bereits frei von Masern, darunter Nord- und Südamerika, Skandinavien, viele Länder in Osteuropa und einige Staaten im Süden Afrikas. In Deutschland gibt es jedoch jedes Jahr mehrere hundert Masernerkrankungen, die vereinzelt auch tödlich enden können.

Die Infektion führt zu grippeähnlichen Symptomen und einem charakteristischen Ausschlag, der sich im Gesicht und hinter den Ohren ausbreitet. Masern schwächen das Immunsystem, was zu Komplikationen wie Mittelohrentzündung und Lungenentzündung führen kann. Eine Gehirnentzündung kann bei 10 von 10.000 Betroffenen auftreten, was zu schweren Folgeschäden und sogar zum Tod führen kann. Eine ursächliche Therapie gibt es nicht, nur eine Behandlung der Symptome ist möglich. Antibiotika sind gegen virale Infektionen wirkungslos. Daher bietet die Impfung den besten Schutz gegen Masern und verhindert die Ausbreitung der Krankheit.

Impfempfehlung: Bei den Masern handelt es sich nicht wirklich um eine Empfehlung, sondern um ein Gesetz: Seit dem 1. März 2020 betrifft das Masernschutzgesetz nämlich nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene, die in Gemeinschaftseinrichtungen oder im medizinischen Bereich arbeiten. Das heißt, dass Erzieher, Lehrer, medizinisches Personal und andere Beschäftigte in Krankenhäusern oder Asylunterkünften zweimal gegen Masern geimpft sein oder eine Immunität nachweisen müssen, wenn sie nach 1970 geboren wurden. Die Impfung erfolgt als Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln.

Weitere Informationen zum Masernschutzgesetz finden Sie hier.

Pneumokokken-Impfung bei Erwachsenen

Pneumokokken sind weltweit verbreitete Bakterien, die von Mensch zu Mensch übertragen werden und schwere und lebensbedrohliche Krankheiten wie bakterielle Lungenentzündungen verursachen können. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion und viele Menschen tragen die Bakterien ohne Symptome. Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen sind besonders gefährdet. Pneumokokken können verschiedene Krankheiten verursachen, darunter Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen. Antibiotika können helfen, aber Resistenzen nehmen zu, daher ist die Impfung ein wichtiger Schutz.

Sudan: Kämpfer besetzen Labor mit Krankheitserregern

Impfempfehlung: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Impfung gegen Pneumokokken ab einem Alter von 60 Jahren, die gegebenenfalls alle sechs Jahre aufgefrischt werden sollte. Die Impfung verringert das Risiko, an einer Pneumokokken-Erkrankung zu erkranken oder schwere Komplikationen zu erleiden.

Polio-Impfung bei Erwachsenen

Kinderlähmung ist eine Krankheit, die durch Viren verursacht wird und von Mensch zu Mensch übertragen wird. Obwohl Europa im Jahr 2002 für poliofrei erklärt wurde, bleibt die Impfung gegen die Krankheit wichtig, da sie jederzeit wieder eingeschleppt werden kann, wenn nicht genügend Menschen geimpft sind. Die Krankheit kann durch Schmierinfektion, Tröpfcheninfektion oder verschmutztes Wasser übertragen werden und kann in seltenen Fällen bleibende Lähmungen verursachen. Obwohl weder die Krankheit noch das Post-Polio-Syndrom geheilt werden können, können die Symptome behandelt werden.

Impfempfehlung: Eine Impfung gegen Kinderlähmung ist im Säuglingsalter üblich und wird im Jugendalter aufgefrischt. Personen mit unvollständigem oder fehlendem Impfschutz sollten gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) nachgeimpft werden.

Röteln-Impfung bei Erwachsenen

Röteln wird durch weltweit verbreitete Viren verursacht und oft unbemerkt weitergegeben. Eine Impfung schützt vor einer Infektion und verhindert, dass ungeschützte schwangere Frauen daran erkranken. Denn Röteln während der Schwangerschaft können beim ungeborenen Kind zu schweren Behinderungen wie Blindheit, Taubheit oder Herzfehlern führen. Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation ist es, dass kein Kind mehr an Rötelnembryopathie leiden muss.

Röteln-Viren werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Infizierte sind bereits eine Woche vor dem Hautausschlag ansteckend, und bei der Hälfte der Kinder treten keine oder nur leichte Krankheitssymptome auf. Röteln verlaufen in der Regel mild und verursachen Symptome wie bei einer Erkältung. Der einzige Schutz vor Ansteckung ist eine zweimalige Impfung gegen Röteln. Eine Infektion kann unbemerkt bleiben, aber bei Schwangeren kann sie zu einer Rötelnembryopathie führen, die schwerwiegende Behinderungen des Fötus verursachen kann. Eine Laboruntersuchung ist notwendig, um zu bestimmen, ob jemand bereits immun ist. Wenn Röteln in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft auftreten, kann dies bei bis zu 90 Prozent der Föten zu schwerwiegenden Schädigungen führen. Es gibt keine spezifische Behandlung, nur Symptomlinderung.

Impfempfehlung: Die Stiko empfiehlt die erste Masern-Mumps-Röteln-Impfung im Alter von 11-14 Monaten und die zweite Dosis im Alter von 15-23 Monaten. Wenn dies nicht geschehen ist, sollten die Impfungen so bald wie möglich nachgeholt werden. Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Röteln geimpft wurden, sollten geimpft werden, ebenso wie Personal in der Kinderheilkunde, Geburtshilfe und Schwangerenbetreuung mit unklarem oder unvollständigem Impfstatus. Eine Impfung während der Schwangerschaft ist nicht möglich, und es sollte ein Monat zwischen Impfung und Schwangerschaft liegen. Eine versehentliche Impfung während der Schwangerschaft stellt jedoch keinen Grund für einen Schwangerschaftsabbruch dar.

Tetanus-Impfung bei Erwachsenen

Tetanus (Wundstarrkrampf) wird durch Bakterien verursacht, die hauptsächlich im Erdreich und im Kot von Tieren vorkommen. Die Krankheitserreger gelangen durch verunreinigte Wunden in den Körper. Die Symptome treten nach einigen Tagen bis Wochen auf und umfassen Kribbeln und Taubheitsgefühl im Bereich der Wunde, gefolgt von schmerzhaften Krämpfen. Schwere Krämpfe der Atem- und Schluckmuskulatur können zum Erstickungstod führen.

Die Krankheit ist durch eine Impfung vermeidbar. Die Behandlung umfasst die Gabe eines Antiserums, Antibiotika und gegebenenfalls eine Wundreinigung. In Ländern mit unzureichender Hygiene und niedriger Impfrate bei Frauen tritt der Neugeborenen-Tetanus auf, bei dem die Säuglinge über die Nabelwunde infiziert werden und oft sterben.

Impfempfehlung: Die Stiko empfiehlt allen Erwachsenen alle zehn Jahre eine Auffrischung der Impfung gegen Tetanus und Diphtherie. Die Auffrischimpfung sollte in Form einer Kombinationsimpfung erfolgen, die auch eine Komponente gegen Keuchhusten enthält.

Impfempfehlungen für Schwangere

Um in der Schwangerschaft sowohl das ungeborene Kind als auch die Schwangere zu schützen, empfiehlt die Stiko Frauen im gebärfähigen Alter einige Impfungen bereits vor einer möglichen Schwangerschaft durchführen zu lassen. Während der Schwangerschaft sind Impfungen mit inaktivierten Impfstoffen wie beispielsweise gegen Grippe und Keuchhusten empfohlen.

Lebendimpfstoffe wie die Impfungen gegen Windpocken, Masern und Röteln dürfen in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, weshalb ein Prüfen des Impfschutzes vor einer Schwangerschaft empfohlen wird. Nach einer Impfung mit einem Lebendimpfstoff sollte sicherheitshalber ein Monat gewartet werden, bevor man schwanger wird. Es wird empfohlen, mit dem Arzt über den Impfschutz bereits bei Kinderwunsch und in der Frühschwangerschaft zu sprechen.

Corona-Schutzimpfung für Erwachsene

Das Coronavirus SARS-CoV-2 wird von infizierten Personen durch virushaltige Partikel beim Husten, Niesen, Atmen, Sprechen und Singen übertragen. Eine Ansteckung erfolgt, wenn diese Partikel an die Schleimhäute einer anderen Person gelangen. Covid-19 Symptome treten im Durchschnitt vier bis sechs Tage nach der Infektion auf, bei der Omikron-Variante kann es jedoch schneller gehen.

Schon gewusst? Wer die Corona-Impfung künftig noch braucht

Die Symptome sind ähnlich wie bei anderen Atemwegserkrankungen und können auch andere Organsysteme betreffen. Covid-19 Verläufe variieren stark und können ganz ohne Symptome oder mit schweren Verläufen und Komplikationen an verschiedenen Organsystemen verlaufen. Schwere Verläufe sind bei älteren Personen, Männern, Rauchern, Personen mit starkem Übergewicht, Schwangeren, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und Personen mit geschwächtem Immunsystem häufiger.

Impfempfehlungen: Die Stiko hat ihre Impfempfehlungen bezüglich Covid-19 aktualisiert und die Impfung in die Routine-Impfempfehlungen aufgenommen. Das bedeutet, dass die Covid-19-Impfung jetzt genauso empfohlen wird wie andere Impfungen, die von der Stiko empfohlen werden. Die Impfung wird für alle Personen ab 12 Jahren empfohlen, insbesondere für Personen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Berufsgruppen mit erhöhtem Expositionsrisiko.

Boostern: Auffrischimpfungen gegen Covid-19

Impfempfehlung: Die Stiko empfiehlt allen Personen ab 12 Jahren eine Auffrischimpfung (Booster-Impfung) gegen Covid-19, vorzugsweise mit Omikron-angepassten mRNA-Impfstoffen. Der empfohlene Abstand zum letzten Ereignis (Infektion oder Impfung) beträgt in der Regel 6 Monate und kann in bestimmten Fällen auf 4 Monate reduziert werden. Auch Kindern mit Vorerkrankung im Alter von 5 bis 11 Jahren wird eine Auffrischimpfung empfohlen.

Menschen ab 60 Jahren und Personen mit Vorerkrankungen wird ebenfalls empfohlen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Die Impfung besteht aus einer Grundimmunisierung mit 2 Impfstoffdosen, die in einem Abstand von 3 bis 6 Wochen verabreicht werden sollten. Zusätzlich werden 2 Auffrischimpfungen empfohlen, um einen anhaltenden Schutz zu gewährleisten.

Die Stiko empfiehlt für alle Auffrischimpfungen ab 5 Jahren bevorzugt Omikron-angepasste mRNA-Impfstoffe, da sie eine bessere Antikörperantwort gegenüber verschiedenen Omikron-Varianten auslösen und gegenüber dem ursprünglichen Coronavirus eine gleichbleibend gute Antikörperantwort erzielen. Die Omikron-adaptierten Impfstoffe werden von der Stiko jedoch erst ab einem Alter von 30 Jahren und nicht in der Schwangerschaft empfohlen. Die bisherigen nicht angepassten mRNA-Impfstoffe können weiterhin für die Auffrischimpfungen eingesetzt werden.