Indiana Jones will es noch einmal wissen: Das sind die Kino-Highlights der Woche
Der Anti-Arielle-Film "Ruby taucht ab", "Get Up" mit Lisa & Lena und "Indiana Jones und das Rad des Schicksals", der letzte große Auftritt von Harrison Ford in seiner Paraderolle: Das sind die Kino-Neustarts am 29. Juni.
Der Hut, die Peitsche, die Titelmusik, der gelb eingefärbte Schriftzug: Diese Elemente können viele jungen Abenteuer-Fans bis heute sofort zuordnen, selbst wenn sie keinen der alten Filme in voller Länge gesehen haben. Und der Name hat nichts von seinem Klang verloren: "Indiana Jones!" Die ersten drei Filme der Reihe (1981, 1984, 1989) sind ein Stück Kinogeschichte (der vierte von 2008 eher nicht) und längst Teil der Populärkultur. Jetzt will "Indy" es noch einmal wissen. Der Hut. Die Peitsche. Die Musik, die jeder kennt. Ein letztes Mal.
Was das Kino-Publikum in dieser Woche außerdem erwartet: Mit "Ruby taucht ab" präsentiert das Dreamworks-Studio eine Art Anti-Arielle, und in "Get Up" durchleben die Social-Media-Stars Lisa und Lena ihr erstes großes Leinwand-Abenteuer.
Indiana Jones und das Rad des Schicksals
"Indiana Jones und ..." - ja und was denn eigentlich? Es dauerte lange, ehe sich alle Beteiligten auf eine Geschichte für diesen Film einigen konnten. Der bislang letzte Teil, in dem da plötzlich Aliens waren ("Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels"), kam bei den Fans der ersten Stunde nicht besonders gut an. Und dann geht es natürlich nur mit Harrison Ford, der aus dem Actionhelden-Alter theoretisch längst heraus ist. Nach sieben Jahren Entwicklungszeit und mehreren gescheiterten Drehbuch-Anläufen ist man schließlich bei "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" gelandet, mit einer Story, die wieder deutlich näher dran ist an "Jäger des verlorenen Schatzes". Und auch für die Falten von Harrison Ford wurden Lösungen gefunden.
Der erste Teil des Films spielt im Jahr 1944, also während des Zweiten Weltkriegs. Dr. Henry Jones (Ford) gegen Nazis, mal wieder. Für diese Sequenzen wurde Harrison Ford in der Post-Produktion digital verjüngt, das Ergebnis ist durchaus erstaunlich. Indiana Jones sucht mit seinem Kollegen Basil Shaw (Toby Jones) in Europa nach geheimnisvollen alten Artefakten, so wie ein Indiana Jones eben nach geheimnisvollen Artefakten zu suchen hat. Dunkle Ecken, unbekannte Gefahren, Forscherdrang und Nervenkitzel. Es kommt zum ersten Aufeinandertreffen mit Nazi-Wissenschaftler Jürgen Vollmer (Mads Mikkelsen).
Dann ein gewaltiger Zeitsprung in die späten 60er-Jahre. Dr. Jones steht kurz vor dem Ruhestand. Aber die Rente muss warten. Helena Shaw (Phoebe Waller-Bridge), seine Patentochter, möchte das Rad des Archimedes zusammensetzen, das über außergewöhnliche Kräfte verfügen soll. Nun ist Dr. Jones niemand, der an "Magie" glaubt, wie er selbst erklärt. Aber er hat, man weiß es ja, schon viele verrückte Dinge gesehen. Und er möchte auf keinen Fall zulassen, dass dieses Rad in die falschen Hände gerät. Vor allem nicht in die von - da ist er wieder - Jürgen Vollmer.
James Mangold ("Walk The Line", "Le Mans 66") führte Regie bei diesem fünften und abschließenden "Indiana Jones"-Film, das finale Drehbuch bearbeiteten unter anderem John-Henry Butterworth und Jez Butterworth. Darüber hinaus erwähnenswert: "Indiana Jones"-Erfinder George Lucas und Steven Spielberg (führte Regie bei den ersten vier Filmen), diese zwei herausragenden Actionkino-Visionäre, stehen als Produzenten ebenfalls mit auf der Credits-Liste von "Indiana Jones und das Rad des Schicksals".
Ruby taucht ab
Eine Prinzessin in einer bunten, märchenhaften Unterwasserwelt - das gab es kürzlich erst wieder auf der großen Leinwand, mit dem Remake von "Arielle, die Meerjungfrau". Das hier ist aber nicht Arielle, sondern Ruby, so etwas wie die blaue Dreamworks-Antwort auf Disneys berühmte rothaarige Tiefsee-Heldin. Fiese kleine Seitenhiebe inklusive.
Sie wolle einfach nur "ein normaler Teenager" sein. Wenn junge Leute im Film so etwas sagen, sind sie meist alles andere als "normale Teenager". Das gilt auch für die Hauptfigur im Animations-Abenteuer "Ruby taucht ab". Ruby verbringt zwar den Großteil ihrer Zeit unter Menschen, ist in Wahrheit aber ein Tintenfisch. Im Wasser verwandelt sie sich in einen Riesenkraken. Mehr noch: Wie die Großmutter (Originalstimme: Jane Fonda) ihr eröffnet, ist sie auserkoren als "Beschützerin der Kreaturen des Ozeans. Es liegt an dir, die bösen Meerjungfrauen zu stoppen."
Böse Meerjungfrauen? Ruby (Lana Condor) ist ein bisschen verwirrt. Die Menschen lieben Meerjungfrauen! "Natürlich tun sie das", entgegnet die Kraken-Oma. "Die Menschen sind dumm." Das sitzt. Und wie es das Schicksal will, taucht dann plötzlich auch eine Meerjungfrau an Rubys Schule auf. Ein bezauberndes Ding, diese Chelsea (Annie Murphy), alle jubeln ihr zu. Aber hinter der hübschen (rothaarigen!) Fassade versteckt sich ein kaltherziges, arrogantes Biest. Vielleicht stimmt es ja wirklich, was Großmutter sagt?
Das Drehbuch zu "Ruby taucht ab" entwickelte ein mehrköpfiges Team unter Leitung von Pam Brady (Regie: Kirk DeMicco, Faryn Pearl). Vor allem Brady dürfte großen Anteil am erstaunlich bissigen (aber trotzdem "sauberen") Humor dieses Animationsfilms für die ganze Familie haben: Brady gehörte über mehrere Staffeln zum "South Park"-Team und war auch am FSK-16-Marionetten-Film "Team America" federführend beteiligt.
Get Up
"Eine Geschichte über Freundschaft, Träume und Zusammenhalt" - das ist wahrscheinlich am ehesten die Art Film, mit der man Heranwachsende heute noch ins Kino locken kann. Und bei dieser Besetzung lassen die Teenies vielleicht sogar mal für 90 Minuten die Finger vom Smartphone. Lisa und Lena Mantler gehören zu Deutschlands größten Social-Media-Stars, ihr Instagram-Account steht inzwischen bei 20 Millionen Followern (nur Toni Kroos und Mesut Özil haben noch mehr). Als Hauptdarstellerinnen in "Get Up" feiern sie nun ihr Kino-Debüt.
Lisa und Lena Mantler wissen, wie man sich einem großen Publikum präsentiert, das zeigten die Zwillinge jenseits ihrer Social-Media-Aktivitäten auch schon mit kleinen TV-Auftritten unter anderem bei "Wetten, dass ..?". Der Sprung vom kleinen Bildschirm auf die große Leinwand kann natürlich auch fürchterlich schiefgehen, es gab bereits einige schlimme Beispiele in der Vergangenheit. Aber schon nach den ersten Trailer-Bildern zu "Get Up" hatte man den Eindruck: Läuft, die Mantler-Schwestern haben das drauf. Und sie sind ja auch nicht ganz auf sich allein gestellt.
Regisseurin und Co-Autorin Lea Becker, ebenfalls Debütantin, erzählt in "Get Up" von einer Clique junger Mädchen, die sich auf den Sommer ihres Lebens freuen. Neben Alex (Lena Mantler) und Juli (Lisa Mantler) gehören auch Nia (Jobel Mokonzi) und Ewa (Sinje Irslinger) zu der Girlie-Gang, die sich ein großes Ziel gesetzt hat: Sie wollen als "Get Up"-Crew an einem Skate-Wettbewerb teilnehmen. Blaue Flecken, einige Schrammen und viel Drama: Das wird ein weiter Weg. Aber bei diesem "Girl Skate Festival" in die Endrunde zu kommen, das wäre schon ziemlich "nice". "Beim Finale in Köln sind safe auch Scouts da."