Interview: Kommt eine Berlinale ohne Filme, Frau Rissenbeek?

Berlin. Die Kulturbranche wurde komplett heruntergefahren, die Politik entscheidet immer nur kurzfristig und auf Sicht. Wie lässt sich da ein Filmfestival wie die Berlinale planen, die stets einen langen Vorlauf braucht? Und werden die nächsten Festspiele, die vom 11. bis 21. Februar 2021 geplant sind, überhaupt stattfinden können? Wir haben Mariette Rissenbeek, die Geschäftsführerin der Berlinale, dazu befragt.

Berliner Morgenpost: Frau Rissenbeek, ich frage es frei heraus: Wird die Berlinale nächsten Februar stattfinden?

Mariette Rissenbeek: Wenn die Kinos wieder öffnen und Veranstaltungen wieder stattfinden dürfen, findet auch die Berlinale statt. Gerade wurden die Filmanmeldungen abgeschlossen, im Langfilmbereich haben wir mehr Anmeldungen zu verzeichnen als im Vorjahr. Wir haben also keinen Grund zu klagen, es gäbe kein Interesse an der Berlinale 2021.

Wie kann man derzeit überhaupt planen bei der täglich wechselnden und sich ständig verschärfenden Sachlage?

Das treibt uns natürlich am meisten um. Wir verfolgen sehr genau, was sich gerade alles verändert, und bereiten uns entsprechend vor. Wir hoffen, dass die Situation bis Februar wieder so sein wird wie vor dem „Lockdown light“, dass wir das Festival also zu den damals geltenden Konditionen abhalten können, wenn auch vielleicht nur mit einer Belegung von 25 Prozent in den Sälen. Wir haben sehr sorgfältig geprüft, wie man die Vorschriften bei den Ein- und Auslässen einhalten kann, wie man das in Multiplexkinos regelt, wo mehrere Sä...

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