Interview mit Anna Hiltrop: "Sobald man auffällt, wird man kritisch beäugt"
Das Model aus Düsseldorf startet längst schon international durch. Im Rahmen der Berlin Fashion Week lief Anna Hiltrop nun auch gemeinsam mit Topmodels wie Adriana Lima für Maybelline über den Laufsteg. Was ihr das bedeutet, warum sie New York sehr vermisst und wo sie ihre Grenzen auf Instagram & Co. zieht, verrät die 24-Jährige vor der großen Show im Backstage-Interview mit Yahoo Style.
Yahoo Style: Was sind denn deine Beauty-Lieblinge, auf die du nicht verzichten möchtest?
Anna Hiltrop: Ich gehe nie ohne Highlighter aus dem Haus, der zaubert so viel Frische ins Gesicht. Gerade im Winter gibt Rouge einen richtig schönen Frischekick. Dann noch Wimperntusche und einen schönen Gloss auf die Lippen. Privat benutze ich nicht so viel Make-up, sondern setze lieber Akzente, die dafür sorgen, dass ich frisch und wach aussehe.
Mit welcher Pflege-Routine startest du in den Tag?
Ich benutze auch morgens noch einmal ein Abschminktuch, um die Haut von allen Make-up-Resten des Vortages zu befreien. Im Winter benutze ich eine reichhaltige Tagescreme mit viel Feuchtigkeit und anschließend einen Primer, der die Haut noch einmal extra schützt.
Verlässt du das Haus auch mal komplett ungeschminkt?
Ja, sehr oft sogar. Wenn man so viel mit Styling zu tun hat, ist es schön, wenn man Zuhause einfach mal entspannen und der Haut und den Haaren eine Auszeit geben kann.
Was bedeutet es für dich, für Maybelline zu laufen?
Ich habe mich sehr gefreut, als diese Anfrage kam. Es ist eine riesengroße Chance, gemeinsam mit Adriana Lima eine Show zu laufen. Ich freue mich tierisch, sie später kennenzulernen. Es ist schön, dass hier Make-up und Haare im Fokus stehen. Das Gesicht wird auf einer großen Leinwand gezeigt, deshalb muss man noch mehr auf seinen Gesichtsausdruck achten. Ich glaube, es wird eine richtig coole Show.
Hast du ein spezielles Ritual, bevor du den Runway rockst?
Ich atme tief durch und bekreuzige mich. Ich habe das Gefühl, wenn ich das nicht tue, passiert irgendetwas. Ich beruhige mich selbst immer mit dem Gedanken, dass es darum geht, einfach geradeaus zu laufen – und da gibt es wesentlich schlimmere Sachen. Es geht ja schließlich nicht um Leben und Tod.
Du bist in Mailand gelaufen und hast in New York gelebt. Was bedeutet dir Berlin als Mode-Stadt?
Ich finde es schade, dass Berlin zwischen den Modemetropolen immer ein bisschen untergeht. Das liegt zum einen an den Deutschen, zum anderen am Standort: Hier passiert nicht so viel – beispielsweise werden die jungen Designer nicht so gefördert wie im Ausland.
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Man muss auch ehrlich sagen: In Berlin werden keine Trends mehr gesetzt. Umso besser, dass mit Maybelline ein Unternehmen aus New York in die Hauptstadt kommt, um das ganze zu pushen. Das tut Berlin als Modestandort gut. Aber man müsste noch viel mehr machen.
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Vermisst du New York?
In New York kann man sich viel mehr trauen. Die Deutschen sind viel schwieriger und leider auch eine große Neid-Gesellschaft.
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Sobald man hier auffällt, wird man kritisch beäugt. In New York interessiert das niemanden – deshalb kann man sich mehr austoben und ausleben.
Dein Leben findet auch in den Sozialen Netzwerken statt. Wo ziehst du deine Grenzen?
Familie, Beziehungsstatus und Freunde. Auch private Szenen, die viele Influencer teilen – wie Selfies aus dem Bett, kurz nach dem Aufstehen oder gleich nach dem Duschen – sind nicht mein Ding.
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