Interview: Senatorin Breitenbach: "Wir leben von der Hand in den Mund"

Die neue Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) über die Lage der Flüchtlinge in Berlin und den türkischen Präsidenten Erdogan.

Seit knapp hundert Tagen ist der rot-rot-grüne Senat im Amt, für die Unterbringung der Flüchtlinge ist seit Dezember vergangenen Jahres nun die Linken-Politikerin Elke Breitenbach (55) zuständig. Sie hat als Senatorin für Soziales, Arbeit und Integration jede Menge zu tun. Ein Gespräch über ihr neues Amt, die Probleme und den jüngsten Armutsbericht.

Frau Breitenbach, haben Sie sich den Job als Senatorin so schwierig vorgestellt?

Elke Breitenbach: In vielen Punkten schon, in anderen nicht. Zum Beispiel habe ich mir nicht vorgestellt, wie eng die Taktung im Arbeitstag ist. Aber ich habe auch drei herausfordernde Amtsbereiche. Also insgesamt habe ich es mir nicht so schwierig vorgestellt.

Soziales, Arbeit, Flüchtlinge – Haben Sie sich zu viel zugemutet?

Die Frage war ja beim Ressortzuschnitt nicht, welche Wunschthemen ich habe und was ich mir zumute, sondern welche Bündelung von Bereichen sinnvoll ist. Mein Ressort bietet inhaltlich große Chancen.

Wird man nicht depressiv, wenn man immer nur mit Obdachlosen, Arbeitslosen, Flüchtlingen und Kindern in Armut zu tun hat?

Nein. Viele dieser Menschen suchen für sich eine Perspektive und brauchen Unterstützung. Ich fände es eher deprimierend, wenn ich immer nur mit Reichen zu tun hätte und niemand sich um die Armut kümmern würde.

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