Interview: Willem Dafoe: „Wir jagen uns wie Kinder im Sandkasten“

Für ein Interview eine ungewohnte Situation. Abel Ferrara und Willem Dafoe wollen eigentlich gemeinsam über ihren Wettbewerbsfilm „Siberia“ reden. Aber Ferrara ist abgelenkt. Ein Filmteam mit zwei Kameras springt um ihn herum, filmt die beiden beim Interview. Ferrara selbst hat sein Iphone in der Hand und filmt seinen Freund und Kollegen. Er dreht gerade einen Dokumentarfilm über sich selbst und lässt seinen Freund Willem Dafoe die Arbeit machen, die Fragen zu beantworten.

Mister Dafoe, was reizt Sie immer wieder an der Arbeit mit Abel Ferrarra?

Willem Dafoe: Ich arbeite gerne mit Abel. Da ist mir die Geschichte eigentlich egal. Die verstehe ich – wenn überhaupt – sowieso erst bei den Dreharbeiten. „Siberia“ klang nach Abenteuer. Was mich aber wohl am meisten begeistert hat, war überhaupt nicht zu wissen, was am Ende dabei rauskommen wird.

Sie haben quasi die Katze im Sack gekauft?

Irgendwie schon. Aber ich mochte die Körperlichkeit meiner Rolle, die Drehorte, die Hunde, die Beziehungssachen.

Abel Ferrara und Sie verbindet eine lange Freundschaft. Sind die Dreharbeiten eine Art Familientreffen?

Ich bin gerne in seiner Nähe. Er inspiriert mich. Und er heuert mich immer wieder an. Wir sind beide starke Persönlichkeiten, wissen, was wir wollen. Ich mag, wie er mich in die Arbeit einbindet. Wir drehen schnell und zügig. Das Filmteam ist wirklich wie eine Familie. Jeder hat seinen Aufgabenbereich. Und auf eins ist Verlass. Bei ihm am Set gibt es immer guten Espresso. Je besser der Espre...

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