Irans vermeintliches Tor: Der bitterste Jubel der WM

Underdog Iran schrammte bei der Pleite gegen Spanien (0:1) haarscharf an der Sensation vorbei. Zwischenzeitlich zappelte der Ball sogar im Netz der Iberer – doch Irans grenzenloser Jubel hatte ein bitteres Ende.

Die iranische Mannschaft feiert das vermeintliche Tor gegen Spanien (Bild: getty images)
Die iranische Mannschaft feiert das vermeintliche Tor gegen Spanien (Bild: getty images)

Es ist die 62. Minute im Vorrundenspiel zwischen der spanischen und iranischen Nationalmannschaft bei der WM 2018 in Russland. Der Favorit Spanien tut sich gegen tief stehende Iraner schwer – führt durch einen Billard-Treffer von Diego Costa aus der 54. Minute. Aber die iranischen Mannschaft wird mutiger.

Dann passiert es. Nach einem Freistoß trifft Saeid Ezatolahi zum 1:1. Das gesamte Stadion explodiert. Auf der Tribüne werfen iranische Fans Mützen in die Luft, auf dem Platz bildet sich eine Jubeltraube. Spieler fallen sich in die Arme, die komplette Bank rennt auf den Platz. Der Iran jubelt als hätten sie gerade die WM gewonnen. Können sie vielleicht sogar Spanien schlagen?

Denkste! Keiner der iranischen Spieler sieht, dass der Schiedsrichter Andres Cunha in der Mitte den Arm gehoben hat – Abseits. Aber die Iraner feiern einfach weiter. Gebete werden Richtung Himmel geschickt. Keiner bekommt mit, dass das Tor nicht zählt. Dann rennen erste Spieler zum Schiedsrichter, flehen ihn an, die Abseits-Entscheidung zurückzuziehen.

Dann wieder Hoffnung – der Videobeweis wird angefordert! Vielleicht zählt das Tor ja doch noch? Nein – Abseits. Drei Minuten Extase für die Iraner, dann wieder zurück in die Realität. Wahnsinns-Szene! Am Ende verlieren sie 1:0 gegen Spanien, das war zu erwarten – aber nicht auszudenken, was hier passiert wäre, hätte das Tor gezählt.