Ist James Bond pleite? Kino-Zukunft der 007-Reihe ungewiss

Wird der 25. James-Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" das letzte Abenteuer des Geheimagenten, das (ab 2. April) im Kino gezeigt wird? Angeblich bieten die Streminggiganten Netflix und Apple um das von der Pleite bedrohte Bond-Studio Metro-Goldwyn-Mayer-Studios (MGM).

Hat der Löwe ausgebrüllt? Seit fast 100 Jahren eröffnet "Leo the Lion" mit markantem Gebrüll jeden Kinofilm von MGM. Jetzt - wie bereits 2010 - ist der Konzern von der Insolvenz bedroht und die ersten Kaufinteressenten scharren mit den Klauen bewehrten Pfoten: Die Streaminggiganten Netflix und Apple sind bereit zum Bieterwettstreit, die Gespräche laufen schon, wie etwa das US-Nachrichtenmagazin "CNBC" berichtet, Das hätte auch für James Bond und seine Fans Folgen: Es ist möglich, dass der Filmtitel des neuen Bond, "Keine Zeit zum Sterben" ad absurdum geführt wird - jedenfalls, was das Überleben des Doppelnullagenten im Kino angeht.

007 nur noch mit der Lizenz fürs Sofa im Heimkino? "Unsere Fans bestimmen letztendlich, wie sie ihre Unterhaltung konsumieren wollen", zitiert "Bild" Barbara Broccoli (59), die Produzentin der 007-Reihe. "Ich glaube nicht, dass wir etwas ausschließen können. Denn es sind die Zuschauer, die diese Entscheidungen treffen. Und nicht wir." Das klöingt erschreckend offen. Und nicht gut.

Kampf am Streamingmarkt um die Marke "James Bond"

Fans sollten sich den 25. Bond (Kinostart in Deutschland: 2. April) also ansehen - es könnte nicht nur der fünfte und letzte mit Daniel Craig als 007 sein, sondern der letzte im Kino. Denn auch wenn der Slogan von MGM seit Gründung "Ars gratia artis" lautet, also "Kunst um der Kunst willen", so geht es doch in erster Linie ums Geld. Wenn MGM nur durch einen Verkauf zu retten ist, wird es verkauft.

Durchaus naheliegend, dass die Big Player im erbitterten Kampf auf dem Streamingmarkt zuschlagen - die Marke "James Bond" schmückt ja unzweifelhaft. Und James Bond hat sich nicht schon wiederholte Male als Retter der Menschheit bewährt, sondern hat auch Finanzkraft. Ohne Bond wäre MGM wohl schon spätestens 2012 in die Insolvenz gerauscht: Inflationsbereinigt spülten die bisherigen 24 James-Bond-Abenteuer über 15,5 Milliarden US-Dollar in die MGM-Kassen.