Jazz-Ikone Tony Bennett stirbt im Alter von 96 Jahren

Jazz-Ikone Tony Bennett verstarb im Alter von 96 Jahren. Die genaue Todesursache ist noch nicht bekannt. Seit 2016 lebte er jedoch mit der Diagnose Alzheimer. (Bild: 2020 Getty Images/Getty Images)
Jazz-Ikone Tony Bennett verstarb im Alter von 96 Jahren. Die genaue Todesursache ist noch nicht bekannt. Seit 2016 lebte er jedoch mit der Diagnose Alzheimer. (Bild: 2020 Getty Images/Getty Images)

Mit Tony Bennett ist am Freitag einer der populärsten Künstler der USA gestorben. Das bestätigt sein Verlegerin. Er konnte auf eine bewegte Karriere zurückblicken. Während Musiker wie Frank Sinatra zu seinen Freunden zählten, arbeitete er noch im hohen Alter mit Branchenkollegen wie Lady Gaga ...

Eine traurige Nachricht ereilte die Musikbranche: Der US-amerikanische Musiker Tony Bennett verstarb am Freitag im Alter von 96 Jahren in seiner Heimatstadt New York City. Das teilte seine Verlegerin Sylvia Weiner der "Associated Press" mit. Informationen rund um die genaue Todesursache sind derzeit noch nicht bekannt. Am 3. August hätte er seinen 97. Geburtstag gefeiert. Bennett lebte seit 2016 mit der Diagnose Alzheimer, performte aber noch bis 2021 auf der Bühne. Der Jazzsänger und Entertainer gehörte zu den populärsten Künstlern der USA. Er wurde mit 19 Grammys ausgezeichnet - die meisten Preise erhielt er nach seinem 60. Lebensjahr - und verkaufte über 50 Millionen Tonträger. "Ich bin sehr dankbar für all meine Erfahrungen und Erlebnisse", erzählte er im Alter von 84 Jahren der Nachrichtenagentur teleschau gerührt. Er liebte das Leben ... Über seinen Song "From Rags To Riches" sagte er schmunzelnd: "Der perfekte Titel für mein Leben!"

Sein Durchbruch gelang Bennett mit Liedern wie "I left my heart in San Francisco" oder "New York State of mind". Insgesamt publizierte er mehr als 70 Alben. In Erinnerung bleibt er seinen Fans als der letzte große Saloon-Sänger aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Zu seinen Freunden zählten Ikonen wie Frank Sinatra. "Er hat mein Leben verändert. In einem Artikel im 'Life Magazine' hat er betont, dass ich der beste Sänger sei, den er je gehört habe", erinnerte sich der Verstorbene einst in einem Interview. "Damals war ich so mittelmäßig erfolgreich und hatte hin und wieder eine millionenfach verkaufte Platte, aber für mich ging es darum, gut zu sein, nicht der berühmteste. Dann hat er mich den besten genannt, den er je gehört hat."

Dafür dankte Bennett in besonderer Weise: Er gründete eine Schule für musikalisch begabte Jugendliche in New York, im Stadtviertel Queens, und benannte sie nach Sinatra: die Frank Sinatra School of the Arts. "99 Prozent aller Schüler schaffen dort den Abschluss, das ist schon enorm für amerikanische Verhältnisse", freute er sich gegenüber teleschau.

Tony Bennett und Lady Gaga veröffentlichten zuletzt 2021 ein gemeinsames Duett-Album: "Love For Sale". Bis dato stand der ikonische Jazz-Künstler noch auf der Bühne. (Bild: 2015 Getty Images/Larry Busacca)
Tony Bennett und Lady Gaga veröffentlichten zuletzt 2021 ein gemeinsames Duett-Album: "Love For Sale". Bis dato stand der ikonische Jazz-Künstler noch auf der Bühne. (Bild: 2015 Getty Images/Larry Busacca)

Tony Bennett blieb sich zeitlebens treu

Bennett sei sich einfach immer selbst treu geblieben, wie er im teleschau-Interview sagte: "Ich hielt mich von jedem fern, der mich verändern wollte, von mir verlangte, zu rappen oder einen auf Disco zu machen". Er habe stets die Finger von jeglichen Trends gelassen und daraus gelernt: "Mach keine Kompromisse, sondern nur gute Musik. Also umgab ich mich ausschließlich mit großartigen Musikern, und wir schrieben uns auf die Fahne, niemals etwas zu machen, das man schnell vergessen würde."

Im Alter wagte er noch ein Projekt mit Pop-Ikone Lady Gaga. Ihr gemeinsames Album "Cheek to Cheek" (2014) verhalf ihm zu einem Comeback - und brachte ihm zahlreiche Fans der jüngeren Generation. Mit "Love for Sale" (2021, Duett-Album mit Lady Gaga) beendete Bennett seine Karriere. Zuweilen sang er bis dato auch mit Künstlerinnen und Künstlern wie Marc Anthony, Gloria Estefan, Christina Aguilera oder Sheryl Crow.