Jazzelle Zanaughtti im Interview: "Ich freue mich darüber, dass ich die Möglichkeit habe etwas zu verändern."

Mercedes-Benz ist mehr als nur Mobilität. Seit Jahren engagiert sich der Konzern für Mode und unterstützt vor allem Nachwuchsdesigner bei ihren ersten Karriereschritten. In dem neuesten Kapitel der Mercedes-Benz Fashion Story geht der Automobilhersteller noch einen Schritt weiter. Im Vordergrund der neuen How to-Kampagne stehen Kreativität und persönliches Wachstum. Unter dem Motto “verlasse deine eigene Komfortzone”, lernen ausgewählte Kreative aus der Mode- und Filmwelt einen Tag lang unter der Führung von Experten eine neue Fähigkeit. Den Anfang machte Model Jazzelle Zanaughtti (aka @UglyWorldWide), die in Oslo Mithilfe des Voguing-Trainer Jay Jay Revlon erstmals die korrekte Ausführung des außergewöhnlichen Tanzes lernte

Jazzelle Zanaughtti bei ihrer ersten Voguing-Stunde in Oslo. (Bild: Mercedes-Benz)
Jazzelle Zanaughtti bei ihrer ersten Voguing-Stunde in Oslo. (Bild: Mercedes-Benz)

Für die Amerikanerin war es zwar immer ein Traum, die Moves des Voguings zu lernen, aber als dieser in der norwegischen Hauptstadt In Erfüllung ging, war es nicht nur angenehm für sie. Aber genau darum geht es in der #BenzKnowsHow-Kampagne. Jeder sollte seine eigenen Grenzen überwinden, den Mut aufbringen etwas Neues zu probieren und das nicht nur allein in den eigenen vier Wänden. Wie die Amerikanerin diese aufregenden 24 Stunden - genauer gesagt ihren Ausflug in die Welt des Voguings - erlebt hat, wie sie zu ihrem uniquen Style gefunden hat und was sie besonders stolz macht, hat sie uns im exklusiven Interview verraten...

Yahoo Style: How To – das neueste Kapitel in der #mbcollective Fashion Story bringt kreative Talente zusammen und animiert dazu, jeweils etwas Neues, Ungewohntes zu lernen. Wie würdest du die Kampagne in deinen eigenen Worten beschreiben?

Jazzelle Zanaughtti: Bei der #BenzKnowsHow-Kampagne geht es darum, sich weiterzuentwickeln und etwas Neues zu lernen. Die Initiative holt einen aus der bequemen Comfort Zone, animiert zum Grenzen überwinden, denn nur so können wir als Mensch wachsen. Einfach mal die Ängste in einen imaginären Mülleimer werfen und es wagen etwas Neues auszuprobieren. Manchmal muss man einige ängstliche Schritte machen, um seine Träume zu verwirklichen.

Und dank How to ist ein großer Traum für dich in Erfüllung gegangen. Du konntest innerhalb von 24 Stunden Voguing vom Erfolgstrainer Jay Jay Revlon lernen. Wie war das für dich?

In erster Linie bin ich unendlich dankbar, dass ich etwas lernen und ausprobieren durfte, das ich schon immer mal machen wollte. Und ja, es hat mich aus meiner Comfort Zone geholt, denn es war ja kein reines Personal Training. Wir haben gleichzeitig für die Kampagne gedreht, was bedeutet, dass mir viele dabei zusahen, wie ich hingefallen bin, geschwitzt habe, es halt eben nicht perfekt gemacht habe. Aber es war dennoch ein Riesenspaß. Nach den ersten fünf Minuten habe ich mich total darauf eingelassen, alles ausgeblendet und einfach gemacht. Und eben darum geht es, du musst die Angst überwinden und dich nur auf dich konzentrieren UND einfach machen.

Gleichzeitig ist der neue EQC vorgestellt worden, der eine Rolle in der How To Fashion Story spielt und im Herbst auf den Markt kommt. Was würdest du sagen ist die Verbindung zwischen der Mode und dem neuen Elektroauto?

Ich bin ehrlich gesagt nicht der größte Autofan, aber Mercedes begeistert mich. Es ist großartig, ein stylisches Auto zu entwickeln, dass außerdem umweltfreundlich ist. An die Umwelt zu denken, ist so wichtig, denn unsere Kinder sollen auch einen saubere Luft zum Atmen haben. Wie auch Mode, ist das Auto personalisierbar. Um es kurz zu machen: Mode ist schön, so auch der neue EQC.

Dein Instagramprofil heißt UglyWorldWide, wie kam es zu dem ungewöhnlichen Namen?

Es begann alles mit den Zeichnungen, die ich früher gemacht habe. Ich habe immer die gleiche Person gemalt. Die Silhouette war sehr übertrieben - ein ganz langer Hals, kantige Schultern. Der Körper blieb bei jeder Zeichnung gleich, aber anderes habe ich immer verändert. Als ich ein Bild davon einem meiner Künstlerfreunden zeigte, hat er nur gelacht und fand es sehr hässlich. Ich war damals erst 15 und es hat mich schon ein wenig verletzt. Nach ein paar Tagen des Nachdenkens über das, was er sagte, kam ich zu dem Entschluss, dass es in Ordnung ist, wenn er es hässlich findet. Ich hingegen war weiterhin davon überzeugt, dass sie interessant und schön aussieht. Danach habe ich die Bilder sogar gepostet und immer mit UglyWorldWide vertagged. Kurz bevor ich dann meinen Namen auf Instagram zu dem heutigen geändert habe, ist mir aufgefallen, dass ich die Personifizierung meiner Zeichnungen geworden war, die ich über so viele Jahre immer wieder gemalt hatte.

Auf deinem Instragramprofil kann man Stunden verbringen. Jeder Post ist so unfassbar inspirierend, sei es deine Hairstyles oder deine Outfits. Was inspiriert dich zu deinem coolen und sehr abwechslungsreichen Look?

Das kann ich gar nicht so konkret sagen, das ist jeden Tag anders. Meine Inspiration kommt durch so viele unterschiedliche Dinge. Als ich noch zur Schule ging, war ich super schüchtern und die Art und Weise, wie ich mich selbst ausgedrückt und dargestellt habe, war durch meine Klamotten und mein Make-up. Das ist auch einfach das, was ich jeden Tag machen will. Outfits tragen, in denen ich mich toll fühle, mein Gesicht anmalen. Andere werden morgens wach und wollen ein Buch lesen. Ich liebe es, vielleicht in einen Second Hand Shop zu gehen und meine Klamotten zu verschönern. Die größte Inspirationsquelle für mich bin wohl ich selbst. Alles andere kommt durch so viel. Zum Beispiel eine Farbe, ein Tier, verrückte Orte (ich lebe in New York…) oder auch eine Person. Wobei das bei mir selten der Fall ist, denn ich möchte niemanden kopieren.

Bei dem interaktiven Event der neuen 'How to' Fashion Story von Mercedes-Benz durften sich auch die eingeladenen Redakteure im Voguing ausprobieren. (Bild: Mercedes-Benz)
Bei dem interaktiven Event der neuen 'How to' Fashion Story von Mercedes-Benz durften sich auch die eingeladenen Redakteure im Voguing ausprobieren. (Bild: Mercedes-Benz)

Es ist nicht so einfach seinen eigenen Style zu finden und dann gleichzeitig auch mutig genug zu sein, diesen auch durchzuziehen und die Reaktionen von Mitmenschen abprallen zu lassen. Hast du einen Tipp, wie man das schafft?

Ausprobieren und Beständigkeit. Dinge immer wieder machen und dabei seine eigenen Ängste und Grenzen in kleinen Schritten überwinden. Die Geschwindigkeit, in der das geht, muss jeder selbst bestimmen. Veränderung braucht Zeit und kommt nicht über Nacht. Man kann von sich selbst nicht erwarten, dass man die gemütlichen Klamotten von gestern, morgen in einen expressiven Look umwandeln kann. Das geht nicht über Nacht, dieser Prozess braucht Zeit und Ausdauer. Bei mir hat es mein ganzes Leben gedauert, meinen Style zu finden, den ich heute liebe. So wollte ich zum Beispiel in High Heels zur Schule gehen, auch wenn es sonst keiner tat oder ich hatte einfach Bock mir die Augenbrauen abzurasieren. Schritt für Schritt. Babysteps!

Im letzten Sommer schrieb das ID-Magazin folgende Zeilen über dich: “Das Model, das das Business veränderte. Jazzella ist mehr als ein Model, sie ist eine Bewegung.” Gibt es da etwas, das du ergänzen möchtest?

Um ehrlich zu sein, war das total verrückt zu lesen. Ich dachte nie, dass ich so weit kommen würde. Ich bin kein Mensch, der Anerkennung sucht, aber eine solche, auf dieser größeren Ebene zu bekommen, ist wirklich ein unglaublicher Erfolg für mich persönlich. Es zeigt mir, dass ich offensichtlich etwas richtig mache. Es ist einfach so schön zu lesen. Ich habe nichts, was ich da ergänzen wollen würde. Ich selbst sehe mich ja auch gar nicht als das an. Ich bin einfach ich und freue mich darüber, dass ich die Möglichkeit habe etwas zu verändern. Vor allem in einem Business, in dem es so schwer ist, man selbst sein zu können. Ich bin dankbar darüber, dass ich eine Hilfe für alle sein kann, die wie ich, selbst darum kämpfen, einfach sie selbst sein zu können. Das macht mich stolz und unfassbar glücklich.

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