Jennifer Haben bei "Sing meinen Song": Ein Shitstorm hätte fast ihre Karriere beendet

Zeit zum Headbangen: Die sechste Folge von "Sing meinen Song" drehte sich um Jennifer Haben von der Symphonic-Metal-Band Beyond The Black. Die 23-Jährige erzählte von ihrem Werdegang, räumte mit einigen Klischees auf - und erzählte, wie ein Shitstorm beinahe ihre Karriere beendet hätte.

"Es wird laut", versprach Gastgeber Michael Patrick Kelly zu Beginn der sechsten Folge der aktuellen "Sing meinen Song"-Staffel. Im Mittelpunkt stand nämlich das Werk von Jennifer Haben und ihrer Symphonic-Metal-Band Beyond The Black. Es ist das erste Mal, dass in der VOX-Sendung ein Künstler aus dem Genre Metal zu Gast ist. Deswegen galt es auch erst mal, ein paar Klischees aus dem Weg zu räumen ...

"Symphonic Metal, was heißt das überhaupt?", wollte Michael Patrick Kelly. "Dass sehr viel mit Orchester und klassischen Elementen gearbeitet wird", erklärte Jennifer Haben. Auch wie man richtig headbangt verriet sie den anderen: "Wichtig ist aus dem Rücken raus!" Wincent Weiss brannte aber noch eine andere Frage auf der Seele: "Ist das richtig Sex, Drug, Rock'n'Roll, wenn ihr auf Tour seid?" Bei ihm sei es nämlich eher Selbstbefriedigung, alkoholfreies Bier und Deutschpop. "Auf der ersten Tour ging es wirklich ab", gestand Jennifer Haben. "Aber mittlerweile ist es ganz diszipliniert. Nach der Show trinken wir ein Bier und dann geht es auch ins Bett."

Ein Mädchentraum wird wahr

So weit, so gut. Aber wer ist diese Jennifer Haben überhaupt? In der Sendung erzählte die 23-Jährige ausführlich von ihrem Werdegang. Schon im zarten Alter von vier Jahren träumte sie davon, eines Tages Sängerin zu werden, mit fünf trat sie dem Chor bei. "Ich habe dann relativ bald Soloparts bekommen und so ganz viel Bühnenerfahrung gesammelt", sagte sie. "Mit neun habe ich quasi meine erste Band gegründet. Montag hatte ich Bandprobe, Mittwoch Saxophon-Unterricht, Donnerstag Klavier und Chor, Freitag war ich tanzen und am Wochenende haben wir mit der Band Konzerte gespielt." Durch ihren älteren Bruder kam sie 2014 zum Symphonic Metal und gründete die Band Beyond The Black. Mit Erfolg: Beim Wacken Open Air, einem der größten Metal-Festivals der Welt, spielten sie schon vor rund 50.000 Leuten.

Doch um ein Haar wäre Jennifer Habens Traum zwischendurch geplatzt. "Nach zwei Jahren haben wir gemerkt, dass wir innerhalb der Band nicht mehr die gleichen Ziele hatten", erzählte sie. "Die Jungs hatten zum Teil andere Projekte oder wollten eine Familie gründen. Aber als Newcomer musst du Gas geben. Die anderen wollten mir aber auch nicht im Weg stehen, also haben sie gesagt: 'Mach du dein Ding'. Da ist meine Welt ein bisschen zusammengerbrochen. Ich habe kurz gedacht das war es mit Beyond The Black. Mein Baby ist gerade am sterben."

"Das hat mich besonders verletzt"

Viele hätten danach gedacht, Jennifer Haben hätte den Rest der Band eiskalt gefeuert. "Das hat mich besonders verletzt, denn es war nicht so", erklärte sie. Nachdem sie neue Mitmusiker gefunden hatte, verarbeitete sie ihre Gefühle in dem Song "Heart Of The Hurricane". - "Der Song beschreibt den Shitsorm, der da um uns herum passiert ist. Und dass wir im Heart Of The Hurricane unser Album gemacht haben und das dann auf die Welt losgelassen haben." Johannes Oerding hatte sich für das Tauschkonzert genau jenen Song ausgesucht und beeindruckte Jennifer Haben mit einer berührenden Klavier-Version.

Was sonst noch los war? Hipbanging statt Headbanging gab es von Alvaro Soler: Der deutsch-spanische Sänger kam bei "Million Lightyears" mit Bongos um die Ecke. Milow gelang es bei "Songs Of Love And Death" mal wieder, einem Song seinen komplett eigenen Stil aufzudrücken, und Michael Patrick Kelly sorgte mit seiner Grunge/Crossover-Version von "Unbroken", die an Rage Against The Machine erinnerte, für die größte Überraschung.

Der Preis für den Song des Abends ging allerdings an Jeanette Biedermann. Die beiden Frauen verbindet eine besondere Geschichte: Als Jennifer Haben elf Jahre alt war, nahm sie an dem KiKa-Gesangswettbewerb "Beste Stimme" teil. Biedermann war ihr Coach und verhalf ihr zum Sieg. "Coachen musste man da nichts mehr", so Biedermann. "Jenny hat schon als kleines Mädchens mega gesungen!"