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Jennifer Lawrences freizügiges Kleid ist eine Erinnerung daran, dass Sexismus in Hollywood noch immer präsent ist

Von links: Regisseur Francis Lawrence und die Stars Matthias Schoenaerts, Jennifer Lawrence, Joel Edgerton und Jeremy Irons beim Fototermin zum Film „Red Sparrow” im Corinthia Hotel, London am 20. Februar 2018. (Bild: David M. Benett/Dave Benett/Getty Images)
Von links: Regisseur Francis Lawrence und die Stars Matthias Schoenaerts, Jennifer Lawrence, Joel Edgerton und Jeremy Irons beim Fototermin zum Film „Red Sparrow” im Corinthia Hotel, London am 20. Februar 2018. (Bild: David M. Benett/Dave Benett/Getty Images)

Dieses Foto sorgt für Furore: Bei einem Fototermin für ihren neuen Film “Red Sparrow” posierte Jennifer Lawrence bei eisigen Temperaturen in einem freizügigen Kleid, während ihre Co-Stars angemessene Winter-Klamotten trugen. Twitter-User empörten sich, mittlerweile hat sich auch J. Law zu dem Vorfall geäußert.

Wenn es darum geht, Kinofilme zu bewerben, spielen Schauspieler und Schauspielerinnen zwei völlig unterschiedliche Rollen. Das wird umso deutlicher, wenn man sich die aktuellsten Fotos von Jennifer Lawrence beim Fototermin mit der Besetzung von „Red Sparrow“ ansieht.

Lawrence stand für einen Fototermin in einem freizügigen schwarzen Versace Kleid mit tiefem Ausschnitt und hohem Beinschlitz auf einem Dach in London, wo die Temperaturen maximal um die zehn Grad lagen. Einzelaufnahmen der 27-jährigen Oscar-Preisträgerin ließen schnell Vergleiche mit Elizabeth Hurleys berühmten Sicherheitsnadel-Kleid aufkommen, aber die Gruppenfotos waren die, die wirklich auffällig waren. Denn darauf sah Lawrence neben ihren männlichen Kollegen, alle lässig in Jeans und vor allem mit Jacken, einfach unglaublich fehl am Platze aus.

Jennifer Lawrence beim Fototermin für „Red Sparrow” im Corinthia Hotel, London. (Bild: David M. Benett/Dave Benett/Getty Images)
Jennifer Lawrence beim Fototermin für „Red Sparrow” im Corinthia Hotel, London. (Bild: David M. Benett/Dave Benett/Getty Images)

Jill Lincoln und Jordan Johnson, Lawrences Stylisten, wählten wahrscheinlich Outfits im zweistelligen Bereich, die ihre Kundin während der Werbetour tragen soll und der Grund, warum sie sich ausgerechnet für diesen bestimmten Look entschieden, ist noch nicht bekannt (sie haben nicht auf unsere Anfrage reagiert).

Natürlich werden Stars dafür bezahlt, berühmte Designs zu tragen. Versace war auch schnell zur Stelle, um Lob für diesen umwerfenden Look entgegenzunehmen. Aber Lawrences enthüllender Look, der das völlige Gegenteil zu den hochgeschlossenen Outfits ihrer Kollegen war, war eine Erinnerung daran, wie unterschiedlich die Erwartungen an Frauen und Männer sind – so sehr, dass Joel Edgerton wie ein Seemann angezogen erscheinen kann, während Lawrence eher an die Comicfigur Jessica Rabbit erinnerte.

Joel Edgerton und Jennifer Lawrence beim Fototermin für „Red Sparrow” im Corinthia Hotel, London. (Bild: Ian West/PA Images via Getty Images)
Joel Edgerton und Jennifer Lawrence beim Fototermin für „Red Sparrow” im Corinthia Hotel, London. (Bild: Ian West/PA Images via Getty Images)

Während #MeToo und #TimesUp die neue Seite Hollywoods sind (Lawrence spricht seit langem immer wieder das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern an), ist dies die gleiche Diskussion, die seit Jahren geführt wird – dazu zählte auch, als Selena Gomez 2015 gemeinsam mit den professionellen Sportsachen-Trägern Adam Sandler und Kevin James den Film „Transsilvanien“ bewarb. Damals fragte Yahoo Lifestyle: Was würde passieren, wenn es mal anders herum wäre und Gomez sich für ein lässiges Outfit entscheiden würde?

Die gleiche Frage – nur dieses Mal mit Lawrence im Zentrum – wird erneut auf Twitter gestellt.

Okay, jetzt nehme mal jemand das gleiche Foto, nur dass Jennifer Lawrence Hosen, Stiefel und eine Jacke bekommt und die Männer müssen tief ausgeschnittene, sexy Kleider tragen.

Und dies ist derzeit nur ein Teil des Dialogs in den sozialen Medien über die Gleichberechtigung in Hollywood.

Echte Gleichberechtigung bedeutet, Lawrence verzichtet auf die Notwendigkeit, sexy auszusehen und darf sich etwas Warmes anziehen – so wie ihre Kollegen.

Das ist so ein deprimierendes (und enthüllendes) Bild. Nicht nur, weil ich heute draußen war und es verdammt KALT ist.

Echte Gleichberechtigung bedeutet entweder, dass Jennifer Lawrence einen Mantel bekommt oder Jeremy Irons muss für einen Fototermin in hinternfreien Cowboyhosen posieren.

Aber nicht jeder stimmt zu, dass dies Sexismus ist.

Die Leute, die sich über das „Patriarchat“ aufregen, weil Jennifer Lawrence bei niedrigen Temperaturen ein freizügiges Kleid trug, sind die selben, die Tiffany Trump verurteilten, weil sie an Thanksgiving zu viel Bein gezeigt hatte.

Ziemlich sicher, Jennifer Lawrence hätte zu ihrem Versace Kleid einen passenden Versace Mantel getragen, wenn sie gewollt hätte. Sorry, aber für mich ist das viel Aufregung um nichts.

Hat jemand sich die Mühe gemacht und #JenniferLawrence gefragt, ob sie glücklich darüber war, in diesem Kleid zu posieren? Vielleicht war sie das oder (Gott bewahre) hat ihren Leuten sogar gesagt, dass sie das tun WOLLTE! Deprimierende Annahmen werden gemacht oder habe ich verpasst, dass sie gesagt hat, sie wurde dazu gezwungen?

Andere gaben ihren Stylisten die Schuld – oder der Verbindung zu Versace.

Okay, aber warum trug Jennifer Lawrence ein rückenfreies Abendkleid am Tag, draußen, im Februar? Sprachlos über das Patriarchat und noch mehr über das blöde Management/PR/Stylisten. #RedSparrow

Man muss immer über Ungleichheit sprechen, aber ich glaube wirklich, dass #JenniferLawrence wollte, dass jeder das Versace Kleid sieht. Sie hätte einen Mantel tragen können. Sie entschied sich dagegen.

Jennifer Lawrence gibt Statement ab

Mittlerweile hat auch Jennifer Lawrence Position bezogen und ihr Unverständis über die Kleider-Debatte zum Ausdruck gebracht. Sie beschrieb die ganze Kontroverse nicht nur als “völlig lächerlich”, sondern erklärte auch, sich dadurch extrem angegriffen zu fühlen. “Dieses Versace-Kleid war fabelhaft, glaub ihr etwa, dass ich dieses tolle Kleid unter einem Mantel und Schal verstecke? Ich war nur ür fünf Minuten draußen. Ich hätte für dieses Kleid auch im Schnee gestanden, weil ich Mode liebe und das meine Entscheidung war.”

Abschließend stellte der Hollywood-Star noch klar: “Das ist sexistisch, das ist lächerlich, das hat nichts mit Feminismus zu tun.” Außerdem würde das Aufbauschen von harmlosen Dingen, wie etwa was jemand trägt oder nicht trägt, niemanden weiterbringen.

Suzy Byrne

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