Justin Trudeau: Tränen bei Wiedersehen mit syrischen Flüchtlingen

Justin Trudeau konnte die Tränen im Gespräch nicht unterdrücken.

Emotionen pur bei Kanadas Premier Justin Trudeau: Beim Wiedersehen mit syrischen Flüchtlingen, die er im vergangenen Jahr persönlich am Flughafen begrüßt hatte, konnte der Regierungschef seine Gefühle nicht verbergen. Im Gespräch mit einem der Betroffenen kamen ihm sogar die Tränen.

Begleitet vom kanadischen Sender CBC News traf Justin Trudeau einige der nach Kanada geflüchteten Familien in einem Restaurant in Toronto – rund ein Jahr, nachdem er diese im Dezember 2015 am Flughafen in seinem Land willkommen geheißen und mit Wintermänteln versorgt hatte. Darunter befand sich auch Vanig Garabedian, der mit seiner Familie aus Aleppo vor dem Syrienkrieg geflohen war und sich nun voller Lob für den Politiker zeigte.

"Als ich den Premierminister traf, sagte er zwei Worte: Willkommen daheim", berichtet der Familienvater vor den CBC News-Kameras und einem deutlich gerührten Justin Trudeau. "Stellen Sie sich vor, Sie verlassen ein Kriegsgebiet, ihr Zuhause und werden mit diesen zwei Worten begrüßt", so Vanig Garabedian. Gedanklich sei er in diesem Moment zurück nach Syrien gereist und habe sich an die glücklichen Momente vor sowie die schrecklichen während des Krieges erinnert. Auch sei er stolz gewesen, in Kanada angekommen zu sein – und nun sei er stolz, sowohl Kanadier als auch Syrer zu sein.

Bewegende Worte also, die Justin Trudeau nahe gingen. "Dort im Namen aller Kanadier gewesen zu sein, um Menschen zu begrüßen, war wirklich wichtig", erklärte er seine Tränen während des Gesprächs. Er sei zu diesem Zeitpunkt noch ganz frisch im Amt gewesen und habe das Vermächtnis der vielen vorherigen Premierminister vor Augen gehabt. Die Begegnung mit Garabedian sei daher etwas ganz Besonderes gewesen: "Dich und deine Mädchen zu sehen, wie ihr im Flughafen auf mich zugelaufen seid, das war ein Moment, in dem ich die Art der Dinge verstanden habe, die wir als Land tun können, und dass ich diesem Land helfen kann, sie zu tun."

Die Erkenntnis, dass man die geplante Aufnahme von rund 25.000 Flüchtlingen gemeinsam schaffen könne, sei für ihn auch eine Bestärkung darin gewesen, dass er seinen Job schon hinkriegen werde, so Justin Trudeau. Und: Er habe sich eigentlich vorgenommen, beim Wiedersehen nicht emotional zu werden, aber das sei einfach ein wundervoller Moment für ihn, weil er auch das Beste von Kanada reflektiere.