Kältewelle in Brasilien - es schneit

Das Wetter scheint weltweit durcheinander, Extreme häufen sich: Indien kämpft mit heftigen Hitzewellen, in Frankreich droht eine Dürre, Deutschland erlebt den Sommer Mitte Mai.

Brasilien erlebt dafür die kältesten Temperaturen überhaupt, die je in seinen südlichen Bundesstaaten gemessen wurden. Südlich von Brasilia gab es mit 1,4 Grad Celsius die kälteste je gemessene Temperatur überhaupt, und Sao Paulo brach mit 6,6 Grad Celsius seinen Kälterekord. Weiter südlich in Santa Catarina, strömten Touristen und Einheimische ins Freie, um den Schnee zu sehen – den hat es in Santa Catarina seit 15 Jahren nicht mehr gegeben.

Kaltfronten sind zu dieser Jahreszeit durchaus üblich, verstärkt werden sie durch einen subtropischen Sturm und machen sie so zu einem bisher einzigartigen Phänomen: Der Sturm sitzt fest und bildet eine Barriere, die die kalten Luftmassen im Inneren des Landes festhält. Auch der Klimawandel und die globale Erwärmung spielen eine Rolle. Polare Luftmassen ziehen nach Süden in Richtung Äquator, umgekehrt bewegen sich warme Winde in Richtung der Pole. Doch mit dem globalen Temperaturanstieg sind diese Bewegungen nicht mehr ausgeglichen.