Kölner Flüchtlingsunterkunft: 16-Jähriger soll Anschlag geplant haben – Prozess beginnt

Der Jugendliche hat einen Terroranschlag in Köln geplant.

Ein junger syrischer Flüchtling muss sich von Montag (09.15 Uhr) an wegen Vorbereitung eines Terroranschlags vor dem Kölner Landgericht verantworten. Der 16-Jährige war im vergangenen September von einer Spezialeinheit festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er einen Sprengstoffanschlag geplant hat. Der Jugendliche soll von einem ausländischen Chatpartner mit IS-Bezügen konkrete Anweisungen zum Bau einer Bombe erhalten haben. Bei einer Durchsuchung im September 2016 fand die Polizei bei ihm einen Batterieträger mit heraushängenden Drähten, ein Paket mit 70 Nähnadeln und Butangas-Kartuschen. Damit verfügte er laut Anklage über Materialien, aus denen er jederzeit Sprengvorrichtungen hätte herstellen können. Die Anklage lautet auf Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Psychisch krank? Nach Angaben seines Anwalts Michael Murat Sertsöz war der Jugendliche in den vergangenen Wochen in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Ob er tatsächlich psychisch krank ist, ist demnach aber unklar. Der Jugendliche war zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester vor dem Krieg in Syrien geflohen und nach einer vorübergehenden Unterbringung in Dülmen in eine Flüchtlingsunterkunft in Köln gekommen. Den entscheidenden Hinweis auf ihn hatte die Polizei aus Moschee-Kreisen erhalten. Vier Verhandlungstage angesetzt Normalerweise ist das Amtsgericht für Jugendstrafsachen zuständig, in diesem Fall ist das Verfahren aber vom Landgericht übernommen worden. Der Prozess vor der Jugendkammer ist nicht öffentlich. Es sind vier Verhandlungstage angesetzt. Als Zeugen sollen unter anderem Polizisten, Sozialarbeiter, Bewohner des Flüchtlingsheims und Besucher der Moschee gehört werden. Dem Angeklagten drohen schlimmstenfalls fünf Jahre Jugendstrafe. (dpa) ...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta