Kehrtwende: Wie Berlin jetzt den Partytourismus eindämmen will

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"Tourist go home" oder "You are not welcome" sind Sprüche, die seit einiger Zeit immer wieder an Hauswänden von Kreuzberg oder Friedrichshain auftauchen. Den Berlin-Besuchern wird hier in der Weltsprache Englisch klargemacht, dass manche in der Stadt sie lieber nicht sehen wollen.

Ehe die Lage so eskaliert wie zum Beispiel in Barcelona, wo die Abwehr eines ausufernden, übergriffigen Städtetourismus in einigen Innenstadtvierteln zu einer fast kollektiven Abwehrhaltung der Bevölkerung geführt hat, will Wirtschaftsenatorin Ramona Pop (Grüne) nun umsteuern, den Party-Tourismus eindämmen und die "Qualität" des Tourismus erhöhen.

Damit vollzöge Berlin eine ziemliche Kehrtwende. Noch im vergangenen Jahr hatten die Tourismus-Werber von "Visit Berlin" im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) den Slogan "365/24" präsentiert. Berlin wirbt also immer noch damit, dass die Stadt jeden Tag und rund um die Uhr geöffnet habe. Kritiker verstanden diesen Claim schon immer als eine Einladung an feierfreudige Besucher, auch eine Dienstagnacht im Wohngebiet zum Tage zu machen – mit allen negativen Folgen für die Anwohner der Szene-Kieze.

Pops Behörde will nun im Januar mit dem Konzept für einen stadtverträglichen und nachhaltigen Berlin-Tourismus in den Senat gehen. Eines der wichtigsten Ziele ist es, den Besuchern auch die Reize der bisher eher wenig besuchten Außenbezirke schmackhaft zu machen. "Berlin hat mehr zu bieten als das Brandenburger Tor, den Reichstag und Party in Kr...

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