«Kein Selbstgänger»: Der VW Touareg als Gebrauchter

Chef im VW-Stall: Der VW Touareg gilt als das Topmodell im Portfolio der Wolfsburger.
Chef im VW-Stall: Der VW Touareg gilt als das Topmodell im Portfolio der Wolfsburger.

Aktuell bietet VW sein Oberklasse-SUV in dritter Auflage als Neuwagen an. Doch wie schlägt sich der Touareg als Gebrauchter?

Berlin (dpa/tmn) - Der Touareg zählt zu den SUV-Vorreitern und ist bei VW seit dem Produktionsende der Oberklasselimousine Phaethon das Flaggschiff-Modell des Herstellers. Nicht ganz dazu passt sein Abschneiden bei der Hauptuntersuchung (HU).

Modellhistorie: 2002 kam das Modell erstmals zu den Händlern, die hier betrachtete Zweitauflage folgte 2010. Mit der Modellpflege von 2014 kamen mehr Assistenz- und Infotainment-Systeme und die Motoren wurden sparsamer, der V6-Diesel lernte das Segeln - also das Rollen im Leerlauf, um Sprit zu sparen. Die dritte Generation ist seit 2018 auf der Straße.

Karosserievarianten: Der VW Touareg ist ein ausgewachsenes SUV, auch wenn die Zweitauflage etwas schlanker auftritt als ihr Vorgänger.

Abmessungen: 2. Generation: 4,80 m x 1,94 m x 1,71 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 580 l bis 1642 l (Hybridversion: 493 l bis 1555 l)

Stärken: Seine Insassen dank sanftmütigem Fahrwerk über die Autobahn gleiten lassen, aber auch im Gelände dank der Zusatzausstattung Terrain Tech mit Getriebeuntersetzung und Differentialsperren einen guten Eindruck hinterlassen. Bei der HU als wenig anfällig erweist er sich beim Fahrwerk: Federn, Dämpfer, Radaufhängungen und Spurstangen kassieren nur selten Kritik. Feststellbremse, Bremsschläuche und -leitungen erweisen sich als resistent, so der «Auto Bild Tüv Report 2020».

Schwächen: Größtes Manko ist der Ölverlust, der laut dem Bericht ab der zweiten HU bei den Beanstandungen auf das Doppelte des Durchschnittswerts ansteigt. Überdurchschnittlich oft werden dann auch Mängel an den Scheinwerfern registriert, und die Funktion der Fußbremse wird schon bei der ersten HU oft bemängelt. Die HU sei «kein Selbstgänger», schreibt der Tüv-Report. Die Mängelquoten der fünf- bis siebenjährigen seien niedriger als bei den jüngeren Exemplaren.

Pannenverhalten: Der ADAC schreibt mit Blick auf seine Pannenstatistik: «Der Touareg schneidet gut ab.» Statistisch besonders hervorstechende Mängelschwerpunkte nennt der Club nicht.

Motoren: 2. Generation: Benziner (Sechszylinder mit Allradantrieb): 206 kW/280 PS; Diesel (Sechs-und Achtzylinder mit Allradantrieb): 150 kW/204 PS bis 250 kW/340 PS; Hybrid (Sechszylinder-Benziner plus E-Motor): 279 kW/380 PS (Systemleistung).

Marktpreise (laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

- Touareg 4.2 V8 TDI (2014); 250 kW/340 PS (Achtzylinder); 142 000 Kilometer; 24 250 Euro.

- Touareg 3.6 V6 FSI BMT (2013); 206 kW/280 PS (Sechszylinder); 136 000 Kilometer; 16 900 Euro.

- Touareg 3.0 V6 TDI BMT Terrain Tech (2017); 193 kW/262 PS (Sechszylinder); 70 000 Kilometer; 27 550 Euro.