Kenia wählt neuen Präsidenten – Angst vor Unruhen

In Kenia ist die Wahl eines neuen Präsidenten abgehalten worden. Letzte Umfragen sahen den langjährigen Oppositionsführer und ehemaligen Premierminister Raila Odinga mit knappem Vorsprung vorn. Er wird vom scheidende Präsident Uhuru Kenyatta unterstützt, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten darf.

Auf Platz zwei sehen die Umfragen den bisherigen Vizepräsidenten William Ruto. Er versuchte sich trotz seines erheblichen Vermögens als Mann der Massen zu präsentieren, der sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet hat.

Rund 22 Millionen Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, neben dem Staatschef unter anderem Abgeordnete des nationalen und der regionalen Parlamente zu wählen. Ein Wähler sagt: "Die Abstimmung ist wichtig, damit sich mein Leben verbessert. Wir müssen Führungspersönlichkeiten, die nichts leisten, abwählen und sie durch bessere ersetzen."

Wahlkampf mit Wirtschaftsthemen

In Kenia kam es in der Vergangenheit bei Wahlen immer wieder zu Unruhen und Gewalt – insbesondere wenn ein knappes Ergebnis erwartet wurde. Grund sind Spannungen zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Hinzu kommt derzeit die angespannte wirtschaftliche Lage durch steigende Lebensmittel- und Kraftstoffpreise. Im Wahlkampf spielten entsprechend wirtschaftliche Themen eine große Rolle, darunter auch Korruption.

Erste vorläufige Ergebnisse werden am Dienstagabend erwartet. Die offiziellen Ergebnisse müssen innerhalb einer Woche nach der Abstimmung veröffentlicht werden. Bekommt kein Kandidat mindestens 51 Prozent der Stimmen, gibt es eine Stichwahl.