Kino: Mutanten in der Pubertät

Berlin. Ganz zu Beginn des Films steht Danielle (Blu Hunt) auf der Spitze eines Kirchturms. Ihr Vater ist gestorben und sie hat eben erfahren, dass sie irgendeine spezielle Kraft haben soll. Das ist für den Teenager alles etwas viel. Aber sie ist noch unsicher, ob sie wirklich springen will. Da hält ihr Rhane (Maisie Williams, bekannt als Arya aus Game of Thrones) die Hand hin und sagt: „Hey, it gets better.“ Es wird besser.

Das ist natürlich der Satz, der vor mittlerweile zehn Jahren weltweit berühmt wurde, weil er jungen Homosexuellen und Transmenschen auf der ganzen Welt Mut zusprechen sollte: Wenn es sich jetzt auch ganz furchtbar anfühlt, ein Außenseiter zu sein, dann wird es irgendwann gut sein. Die Selbstmordrate von Jugendlichen aus der LGBT-Community ist nach wie vor hoch – und hat mit diesem Film, dem zwölften der X-Men-Reihe, nun ein paar Superhelden. Immerhin küssen sich hier zwei junge Frauen.

Danielle Moonstar – was für ein Name! – entscheidet sich für „noch ein bisschen Weiterleben“. Sie will zumindest noch herausbekommen, welche Superkraft sie überhaupt berechtigt, Teil dieser seltsamen Gruppe von fünf Jugendlichen zu sein. Rhane kann sich in einen Wolf verwandeln, Sunspot (Henry Saga) wird bei Erregung ein Feuerball, Sam ein schneller Blitz und da ist noch die mysteriöse Magik (Anya Taylor-Joy). Am besten beschreibt sie sich selbst mit ihrer ersten Frage an Danielle: „Und wo hat dich dein Vater überall berührt?“

Film als Triggerwarnung für Missbrauchsopfer

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