Kino: Rupert Everett und der Film seines Lebens

Der britische Schauspieler über seinen Oscar-Wilde-Film „The Happy Prince“, für den er zehn Jahre lang hat kämpfen müssen.

Es gibt schon mehrere Filme über Oscar Wilde, den berühmtesten mit Stephen Fry. Aber wohl keiner ist persönlich wie der von Rupert Everett, der Donnerstag in die Kinos kommt. In "The Happy Prince" spielt der offen schwule Brite nicht nur den berühmten Literaten, der auch eine Ikone der Schwulenbewegung war, er hat auch das Drehbuch geschrieben und am Ende sogar Regie geführt. Obwohl er das eigentlich nie im Sinn gehabt hätte. Wie es dazu kam, verriet uns der Star im Hotel Regent.

Berliner Morgenpost: Sie haben über zehn Jahre an diesem Film gearbeitet. Am Ende waren Sie nicht nur Hauptdarsteller und Drehbuchautor, sondern auch noch Regisseur. Ist das nicht etwas viel auf einmal für ein Regie-Debüt?

Rupert Everett: Als ob ich darauf gedrängt hätte! Aber Filmemachen ist echt kein leichtes Ding. Ich hätte das noch zehn Jahre früher machen sollen. Als ich das Projekt anging, war ich auf dem absteigenden Ast. Also nicht das, was man "bankable" nennt. Ich schickte das Script an einen mächtigen Produzenten in den USA, Scott Rudin. Am Tag darauf rief er an und sagte, er liebe es. Das war wohl der glücklichste Tag in meinem Leben, ich habe vor dem Spiegel schon Oscar-Reden geprobt. Am übernächsten Tag rief er nochmal an und sagte, er würde es machen, aber nur mit Philip Seymour Hoffman als Wilde.

Dabei haben Sie das Drehbuch sich selbst auf den Leib geschrieben.

Ich war so deprimiert! Dieser Wechsel von Hochs und Tiefs in kürzester Zeit, das kann man keinem, der nicht im Filmbusiness arbe...

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