Klima: Berlins langer Weg zum Kohleausstieg

Spätestens 2030 soll das Fernwärmenetz der Hauptstadt ohne fossile Energieträger auskommen. Eine Studie soll nun die Basis dafür legen.

Berlin.  Berlins größte Luftverschmutzer sind die drei Kohlekraftwerke Reuter, Reuter West und Moabit. Gleich mehrere Millionen Tonnen schädliches Kohlendioxid stoßen die rauchenden Schlote der Heizkraftwerke jedes Jahr aus. Spätestens 2030 soll damit jedoch Schluss sein. Darauf hat sich das Land Berlin mit dem Betreiber der Anlagen, dem schwedischen Staatskonzern Vattenfall geeinigt.

Der Zwischenstand einer neuen Studie zeigt nun, dass der Kohleausstieg für Berlin aber langwierig und teuer werden könnte. „Die Bedingungen in Berlin sind alles andere als einfach“, sagte Michael Ritzau von dem Energieberatungsunternehmen BET am Dienstagnachmittag auf den Berliner Energietagen. Ritzau erstellt derzeit im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt und Vattenfall eine sogenannte Machbarkeitsstudie für den Berliner Kohleausstieg. Politik und Wirtschaft erhoffen sich dadurch erste Handlungsempfehlungen, wie die Wärmeversorgung im Berliner Fernwärmenetz nach 2030 zu organisieren sein könnte.

Größtes Fernwärmenetz in Westeuropa

Schon angesichts der Zahlen ist das eine Mammut-Aufgabe: Das Fernwärmenetz unter der Stadt gilt als eines der größten Westeuropas. Mehr als 300.000 Haushalte sowie Industriebetriebe und öffentliche Gebäude werden über das rund 2000 Kilometer lange Leitungsnetz mit Wärme versorgt. Nach dem Ausstieg aus der Kohle sei es vor allem wichtig Abwärme zu nutzen. Ein denkbarer Standort dafür wäre etwa Ruhleben, wo die Müllverbrennungsanlage aber auch das Klärwerk viel Hitze erzeugt, d...

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