Kolumne Immer Hertha: Langeweile als Luxus

Die Profis von Hertha BSC haben schon nervenaufreibendere Spielzeiten erlebt

In seiner Größe war der Autokorso überschaubar, aber zu hören war das Hupen auf dem Kudamm bis spät in die Nacht. Nur in den einschlägigen Hertha-Kneipen wurde noch länger gefeiert, weil es so was eben nur einmal gibt, oder zumindest nicht so schnell wiederkommt. "Finale, ooohhooo", grölten die seligen Berliner Fußballfans an den Tresen, immer und immer wieder. Hertha im Endspiel des DFB-Pokals im Olympiastadion, endlich, nach all den Jahren, die Erfüllung der Träume zum Greifen nah – hach, zu schön, um wahr zu sein.

So oder ähnlich hätten sie in dieser Woche aussehen können, die Jubelszenarien in der Hauptstadt. Stattdessen: blau-weiße Euphorie-Windstille, kein Autokorso, kein enthemmtes Gejohle, kein gar nichts. Um den Einzug ins Endspiel durften am Dienstag und Mittwoch andere kämpfen, Hertha hingegen hatte auf dem Weg zum großen Ziel mal wieder gewirkt wie ein Läufer, der kurz nach dem Start über die nicht zugeknoteten Schnürsenkel stolpert. Aus in Runde zwei, zu allem Überfluss auch noch zu Hause und gegen den bis dahin desolaten 1. FC Köln, einen Gegner, der nur in einem Rennen Favorit war: dem um den Abstieg. Hertha brachte es trotzdem fertig zu verlieren. Das 1:3 war die bitterste Pleite der Saison.

"Dit hätten wir ooch noch jekonnt"

Nun also versuchte sich etwa Bayer Leverkusen an der Mission Pokal-Finale. Gegen den FC Bayern ging die Werkself am Dienstag regelrecht unter, verlor mit 2:6. "Dit", wird sich manch Hertha-Fan gedacht haben, "hätten wir ooch noch jekonnt." R...

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