KOLUMNE IMMERHERTHA: Zwischen Liebling und Prügelknabe

Torhüter Marius Gersbeck ist von Hertha BSC bis Saisonende ausgeliehen an den VfL Osnabrück

"Da haste eigentlich so langsam aber sicher komplett die Schnauze voll vom modernen Fußball und all seinen unsympathischen Ausprägungen – und dann kommt Jonas Hector." So schrieb es der Nutzer "Eisen" bei Twitter. Die Meldung, dass Jonas Hector beim mutmaßlichen Absteiger 1. FC Köln seinen Vertrag verlängert hat und mit in die Zweite Liga geht, erhielt viel Beifall. Die Begründung von Hector, WM-Starter mit der deutschen Nationalelf im Sommer in Russland: Köln habe ihm "den Weg von der Regionalliga bis in die Nationalmannschaft ermöglicht. Ich bin diesem Klub sehr verbunden und dankbar und fühle mich in Köln sehr wohl."

Jetzt werden sie wieder hervorgeholt: Uwe Seeler, Karl-Heinz Körbel, Sepp Maier, Wolfgang Overath – alle Stars ihrer Zeit. Aber egal ob beim HSV, bei Eintracht Frankfurt, dem FC Bayern oder dem 1. FC Köln – alle waren ihrem Verein treu geblieben.

Die Liebe der Fans hat sich verändert

Sofort biegt das Argument von "der Identifikationsfigur" um die Ecke. Unterton: In welchen Spieler können sich die Fans heutzutage noch verlieben? Wo doch nach jeder guten Halb­serie des Lieblingsspielers die Enttäuschung lauert, dass der Profi zu einem Champions-League-Klub oder nach England wechselt? Der Fußball hat sich so verändert, die Arbeitsplatz-Wechselei der Stars ist dermaßen im System verwurzelt – da ist so eine Nachricht wie die vom vereinstreuen Hector Balsam für die geschundene Fan-Seele.

Ja, der Fußball hat sich verändert. ...

Lesen Sie hier weiter!