Kommentar: Berlin ist nur halbherzig für die E-Mobilität

Die Politik in Bund und Land hat keinen Plan für Elektroautos, sagt Joachim Fahrun.

Bei kaum einem Thema klaffen die blumigen Visionen der Politiker und die Realität so weit auseinander wie bei der Elektromobilität. Daran ändern auch die glitzernden neuen Typen nichts, die vor allem ausländische Hersteller auf den Motorshows ins Rampenlicht schieben. In Berlin sind zwar schon Millionen Menschen täglich elektrisch unterwegs, aber die fahren S- und U-Bahn. Auf den Straßen fristet der Elektroantrieb weiterhin ein Nischendasein, auch wenn inzwischen ein paar flotte E-Motorroller durch die Stadt sausen. Von der einen Million E-Autos, die die Kanzlerin 2020 gerne in Deutschland sähe, sind wir Lichtjahre entfernt. Auch eine Kaufprämie lockt nur wenige Kunden hinter dem Ofen hervor. In Berlin müssten in drei Jahren dann etwa 50.000 E-Autos fahren. Derzeit sind es 1500.

Dabei predigen viele Experten, dass die Zukunft den mit Strom, Wind und Sonne betankten E-Mobilen gehört. Die Politiker in Bund und Land scheuen sich gleichwohl, die Voraussetzungen für den massenhaften Einsatz zu schaffen. Bisher gibt es keinen Plan, um das Ladeproblem wirklich zu lösen.

Das Vorzeigeauto Tesla verkauft sich dort gut, wo die Kunden viel Geld und einen Carport mit Steckdose haben. Mit ein paar Ladesäulen an den Straßen, die Berlin mit Millionen Euro subventioniert, wird man die Alltagsprobleme der E-Autofahrer nicht lösen. Ladepunkte gehören stattdessen auf die spärlich genutzten Supermarktparkplätze. E-Autos müssten gratis parken und auch die Busspuren nutzen dürfen. Das wäre vor allem ...

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