Kommentar: Der Kniefall von Hertha BSC: Mehr Politik wagen

Elf Spieler aus sieben Nationen: Die Profis von Hertha BSC erklären sich solidarischen mit US-Sportlern, die gegen Rassismus protestieren

"Don't mix politics with games." Das ist eine der geflügelten Behauptungen von Mächtigen, die kein Interesse daran haben, dass die Öffentlichkeit ihnen in die Karten schaut. Aber jeder, der sich für Sport interessiert, weiß: Spiele und Politik gehören zusammen, egal, ob es sich um Olympische Spiele, um Fußball-Weltmeisterschaften, oder um den Flughafen von Doha/Katar als Ärmelsponsor beim FC Bayern handelt. Neu an der Geste, die Hertha BSC vor dem Spiel gegen Schalke im Olympiastadion gezeigt hat, ist die demonstrative Aussage: Wir mischen uns ein.

Immer wieder war der Klub in den vergangenen Jahren gefragt worden: Wofür steht Hertha eigentlich?

Solidarität zwischen Sportlern

Dadurch, dass die Profis in Blau-Weiß den Protest der US-Sportler gegen ­Rassismus aufnahmen, zeigt ­Hertha Solidarität unter Sportlern über die Kontinente hinweg. Über den Einwand, ob es bei der Aktion vorrangig um diese Unterstützung geht, oder eher um einen PR-Coup in eigener Sache, lohnt es sich nachzudenken. Diese Skepsis hat sich Hertha mit seinen nicht immer geglückten Auftritten im Internet selbst eingebrockt.

Unter dem Strich ist es aber nicht wichtig, ob die Protestaktion vollständig im Verein ersonnen worden ist, oder ob es einen Anstoß von außen gab, der die Verantwortlichen zum Nachdenken gebracht hat. Weil es eine gute Sache ist, für die Hertha seine Reichweite als größter Verein der Stadt mit mittlerweile 35.600 Mitgliedern sowie seine Strahlkraft als Bundesligist einse...

Lesen Sie hier weiter!