Kommentar: Der Verzicht auf den Verkauf von Berlinovo zahlt sich aus

Die neue Berlinovo-Wohnanlage für Studenten in Lichtenberg

Hätte der Senat tatsächlich seinerzeit die heutige Berlinovo mit ihren Bankgesellschaftsimmobilien an einen arabischen Investor verschleudert, wären dem Land Berlin Milliarden von Euro verloren gegangen. Denn die vermeintlichen Schrott-Objekte entpuppten sich in der Hand eines professionellen Managements des Landesunternehmens als durchaus werthaltig. Und so arbeitet die Berlinovo Stück für Stück die Altlasten des Bankenskandals ab und verlagert ihre Aktivitäten immer mehr in die Hauptstadt.

Mit der prall gefüllten Kasse aus verschiedenen einträglichen Deals ausgestattet, ist der einstige Verkaufskandidat inzwischen eine Art Geheimwaffe des Senats geworden, um politische Ziele umzusetzen.

Der Verzicht auf den Berlinovo-Verkauf, der maßgeblich vom heutigen SPD-Fraktionschef Raed Saleh durch eine Rebellion einfacher Abgeordneter durchgesetzt wurde, markierte einen Wendepunkt. Berlin hörte damit auf, seine Besitztümer zu verkaufen. Die Landespolitik quer durch fast alle Parteien besann sich darauf, dass es in der deutschen Hauptstadt möglich sein muss, ausreichend Kompetenzen aufzubauen, um wesentliche Aufgaben eben auch selber zu übernehmen.

Berlin hat bewiesen, dass es in Eigenregie möglich ist, die Reste des im naiven Überschwang der 90er-Jahre angerichteten Bankgesellschaftsdebakels wegzuräumen. Nun ist absehbar, dass fast 20 Jahre danach auch die letzten Staatsgarantien überflüssig werden.

Jetzt darf nach vorn geschaut werden und da kann die Berlinovo einen wichtigen Beitrag le...

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