Kommunisten und Veganer: Diese Kleinparteien treten bei der Bundestagswahl an – Teil 1

Am 24. September schreitet Deutschland zur Wahlurne. (Bild: Sebastian Gollnow/dpa)
Am 24. September schreitet Deutschland zur Wahlurne. (Bild: Sebastian Gollnow/dpa)

Auch wenn sich der Großteil der Deutschen bei den kommenden Bundestagswahlen aller Wahrscheinlichkeit nach für die etablierteren Parteien entscheiden wird: Es gibt in der Polit-Landschaft diverse kleine und sehr spezielle Interessenvertretungen, die zur Wahl antreten.

Im ersten Teil stellen wir Ihnen unter anderem die Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer, die Partei der Vernunft und die Deutsche Kommunistische Partei vor.

V-Partei³ – Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer

„Wir leben das Leben“ – so lautet das Motto der Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer, kurz V-Partei³. Gegründet 2016, trat die Bewegung, die auf die Zusammenhänge und Auswirkungen von Wachstum, Konsum und Essverhalten eingehen will, bisher bei einer Landesparlamentswahl an: 2017 kam sie in Nordrhein-Westfalen auf 0,1 Prozent der Stimmen. Die Hauptzielgruppe, so die Partei in ihrer Präambel, sind „Bürgerinnen und Bürger, die mit Weitsicht die globalen Zusammenhänge und Auswirkungen des Wachstums, Konsums und Essverhaltens verstehen und in diesem Bereich auch wirksame Veränderungen in Gesellschaft und Politik erleben und zu Verbesserungen beitragen möchten“. Zu den Forderungen der Partei gehören eine Verbesserung des Tier-, Verbraucher- und Klimaschutzes sowie Abrüstung, ein Stopp von Waffenexporten, die Einführung eines Grundeinkommens sowie die Abschaffung der Zeitumstellung.

Partei für Gesundheitsforschung

Das Ziel der Partei für Gesundheitsforschung ist eine schnellere Entwicklung wirksamer Medizin gegen Alterskrankheiten. Dabei konzentriert sie sich nur auf dieses eine Thema und – so das Wahlprogramm – „überlässt andere politische Themen bei einer Regierungsbeteiligung den Koalitionspartnern“. Von ihrem Programm erhofft sich die Partei einen großen Vorteil für den Wirtschaftsstandort Deutschland, da sich die Forschung gegen Alterskrankheit laut Parteieinschätzung aufgrund der hohen Nachfrage zum größten Industriezweig etablieren würde.

Die Grauen – Die Grauen – Für alle Generationen

Wählen ab 14, Rente ab 60, eine 35-Stunden-Woche, Abschaffung der Rundfunkgebühren und ein Recht auf aktive Sterbehilfe: Das sind nur einige der Forderungen der Grauen. Laut ihrem Parteiprogramm ist die Initiative die einzige Partei, die sich nicht an Einzelinteressen, sondern an den Bedürfnissen aller Generationen orientiere.

34 Parteien wurden durch einen Entscheid der Landeswahlausschüsse zur Wahl zugelassen. (Bild: Gregor Fischer/dpa)
34 Parteien wurden durch einen Entscheid der Landeswahlausschüsse zur Wahl zugelassen. (Bild: Gregor Fischer/dpa)

DKP – Deutsche Kommunistische Partei

Die Deutsche Kommunistische Partei wurde 1968 gegründet. Sie gilt als Nachfolgepartei der 1956 verbotenen KPD, der Kommunistischen Partei Deutschlands. Offizielles Ziel der Partei ist es, die „Ursache von Ausbeutung und Entfremdung, von Krieg und Hunger, von Armut und Obdachlosigkeit, von Arbeitshetze und Arbeitslosigkeit, von Umweltzerstörung, Diskriminierung, Rassismus, Nationalismus und Unterdrückung zu beseitigen“. Die DKP kann einzelne lokale Erfolge aufweisen. Beispielsweise erreichte sie 2014 in Bottrop rund vier Prozent der Stimmen. Von 2008 bis 2013 saß sie über die Liste der Partei Die Linke im Landtag von Niedersachsen.

PDV – Partei der Vernunft

Das Ziel der PDV ist laut Parteiprogramm aus dem Jahr 2012 „die Freiheit des Einzelnen und sein Recht auf Selbstbestimmung, der Ausbau der direkten Demokratie und die Fokussierung staatlichen Handelns auf den Schutz des Lebens, der Freiheit und des Eigentums“. Neben dem Abbau von Bürokratie und einem „schlanken Staat“ gehört auch mehr „direkte Demokratie“ und Bürgerbeteiligung zu den Forderungen der libertären Kleinpartei.