Konzert in Berlin: Alice Cooper gibt im Tempodrom den Partymeister des Grauens

Alice Cooper auf der Bühne

Berlin. Er war in den 60er- und 70er-Jahren Bürgerschreck und Teenager-Idol. Er verstörte und faszinierte sein Publikum vorsätzlich mit Monstrositäten und Schockeffekten. Er zelebrierte mit Lust am Morbiden makaber-komödiantische Rock-Happenings mit jeder Menge Horrortheater und noch mehr Theaterblut. Der amerikanische Rocksänger Alice Cooper gab stets den finster geschminkten Entertainer aus der Gruft mit Hang zum Makabren und einer Vorliebe für tote Hühner und lebende Schlangen auf der Bühne. Das ist freilich lange her.

Doch auch mit 69 Jahren ist der Fürst der Finsternis weiterhin konsequent auf Achse. Mit "Paranormal" ist gerade eine neue Platte erschienen. Und das Tempodrom ist mit 3500 Besuchern ausverkauft, als er mit seinen beinharten Musikern am Donnerstagabend in Berlin Hof hält. Als um 21.15 Uhr der mit einem blutigen Augenpaar verzierte Vorhang fällt, zelebriert der "Meister des Schock-Rock" eine geradlinig choreografierte Metalshow, in der die theatralischen Einlagen zugunsten der Musik etwas in den Hintergrund rücken.

Das kantige, von derben Metal-Riffs getragene "Brutal Planet" aus dem Jahr 2000 steht im Feuerwerksregen am Anfang der Show. Dann aber spielt Alice Cooper gleich als zweites Stück seinen Hit "No More Mr. Nice Guy", gefolgt vom Klassiker "Under My Wheels". Er konzentriert sich inzwischen mehr auf die Musik, die bizarre Bühnendeko ist eher spärlich. Der Mann, der eigentlich Vincent Furnier heißt und im bürgerlichen Leben Familienvater mit drei Töchtern, passi...

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