Konzertkritik: Die UK Subs bringen den Punk zurück ins SO 36

Ein bedeutendes Kapitel der Punkgeschichte steht am Freitagabend auf der Bühne des SO 36 in Kreuzberg. Deswegen ist es auch knackevoll. Druckvoll und gehässig lassen uns die UK Subs um Frontmann Charlie Harper an ihrem Frust, ihrer Wut teilhaben. Das Publikum könnte dankbarer dafür nicht sein. Daran mag es wohl liegen, dass das schier unglaubliche Tourneepensum, das die Band seit vielen Jahren abarbeitet, sie eher zu elektrisieren, als zu ermüden scheint.

Die UK Subs sind eine der dienstältesten britischen Punkbands. Sie werden der sogenannten zweiten Punk-Welle zugeordnet, die von Bands wie den Sex Pistols, The Damned oder The Clash losgetreten wurde. Obwohl schon 1976 gegründet, kam ihr erstes Album „Another Kind Of Blues“ nämlich erst 1979 heraus. Seitdem haben sie mit ihren Plattentiteln das gesamte Alphabet bis hin zur Scheibe „Ziezo“ aus dem Jahr 2016 durchgearbeitet, was dann allerdings nur dem Alphabet, nicht dem Plattenmachen eine Ende setzte.

Charlie Harper auch mit 75 Jahren noch gut bei Stimme

Zentrale Figur der Band ist neben Steve Straughan an der Gitarre, Alvin Gibbs (immerhin seit 1980 dabei) am Bass und Jamie Oliver am Schlagzeug Sänger und Gründungsmitglied Charlie Harper. Zu Recht ein umjubelter Punkveteran. Trotz fortgeschrittenen Alters hat er das Bier noch nicht gegen Wasser eingetauscht und kann sogar noch hüpfen. Überhaupt wirkt der Blondschopf mit Sonnenbrille und Lederjacke keineswegs wie ein Rentner.

Dabei ist er tatsächlich schon 75 Jahre alt. Dem größ...

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