Kostenlos-Promo für F.B. und K.* stoppen! Jetzt! - Ein launiger Kommentar zum Ende des Echos

Die Künstler F.B. und K. sind auf diesem Bild nicht zu erkennen. Gern geschehen! (Bild: Getty Images eigene Bearbeitung von Cord Sauer)
Die Künstler F.B. und K. sind auf diesem Bild nicht zu erkennen. Gern geschehen! (Bild: Getty Images eigene Bearbeitung von Cord Sauer)

Vor gut zwei Wochen, am 12. April, fand die Echo-Verleihung 2018 statt. Und es wird die letzte dieser Art bleiben, denn der Musikpreis, der über Jahre Leuchtturmcharakter für eine ganze Branche hatte, wird vom Bundesverband Musikindustrie jetzt offiziell abgeschafft. Das ist – Stand jetzt – die gute Nachricht. Und die schlechte? Die Herren F.B. und K., die quasi Auslöser des ganzen Skandals sind, sitzen irgendwo entspannt zurückgelehnt und genießen die vielleicht wirkungsvollste und vor allem günstigste PR-Nummer des Jahres. Damit muss Schluss sein, fordert unser Autor Cord Sauer.

Freunde, ich kann es wirklich nicht mehr hören: Echo hier, Eklat da. Westernhagen gibt seine Preise zurück, Star-Dirigent Barenboim ebenfalls. Jeder regt sich auf, jeder echauffiert sich. Und das ist alles gut und richtig. Aber dass die Skandal-Rapper – Verzeihung: Künstler – F.B. und K., bei jeder Gelegenheit genannt, markiert und verlinkt werden, bewirkt doch eigentlich genau das Gegenteil von dem, was alle erreichen wollen.

Gewaltverherrlichende, frauenfeindliche und antisemitische Texte – so der Appell, dürfen in der Gesellschaft keine Plattform haben und erst recht keine Preise gewinnen. Leider ist beides passiert. Guten Morgen! Gut geschlafen? Und auch wenn diese ganze Preisverleihungs-Kiste allmählich auserzählt ist und die Echos mittlerweile den Wert einer schimmeligen Banane haben (sorry an alle diesjährigen und ehemaligen Gewinnerinnen und Gewinner, aber: isso), so haben wir gerade immer noch ein mächtiges Problem: Die Plattform für diese miese – nein: dümmliche Mukke ist seit dem 12. April nicht kleiner sondern größer geworden.

Liedgut? Respektlos! Lyrics? Inakzeptabel!

Jeden Tag eine neue Schlagzeile, jeden Tag neue Aufmerksamkeit für F.B. und K. Warum dieser ganze Zirkus? Hätte man ihnen nicht einfach ihre Echos aberkennen können? Menschen machen Fehler, kein Ding. Aber nun gehen F.B. und K. in die Geschichte ein als jene Nasen, wegen denen einer der bedeutendsten Musikpreise Deutschlands abgeschafft wurde. Was für eine irre Leistung. Könnte man ihnen doch direkt den nächsten Preis dafür übergeben.

Apropos übergeben… – pardon, vielleicht sollten mittelmäßige Wortspiele wirklich in der Schublade bleiben in einem Kommentar, in dem es um völlig inakzeptable Lyrics und respektloses Liedgut geht. Was aber in die Köpfe der Menschen und vor allem auch in die Köpfe der Medienschaffenden (liebe Grüße!) muss, ist eine souveränere Umgangsweise mit eben solchen Verbal-Entgleisungen. Ja, dazu gehört, dass man F.B. und K. konfrontiert, dass man Probleme und No Go’s ehrlich anspricht, dass man handelt. Dazu gehört aber auch, dass man merkt, wann es auch irgendwann mal gut ist.

Von Cord Sauer (Nachname ist Programm, Anm. d. Red.)

*Bei F.B. und K. handelt es sich um die Künstler Farid Bang und Kollegah. Die Namen wurden im Text zum Wohle der Allgemeinheit mit Kürzeln versehen.