Kreative Ideen: So sichern Restaurants den Mindestabstand
Mit dem kursierenden Coronavirus müssen Restaurants auf den Mindestabstand ihrer Gäste achten. Da das viel Mikromanagement bedeutet, kommen teils kuriose und kreative Ideen zustande.
Bundesweit gelten Abstandsregeln, insbesondere in geschlossenen Räumen müssen Bürger vorsichtig sein. Das trifft Restaurants und Lokale schwer: Die Abstandsregeln bedeuten weniger offene Tische, damit weniger Gäste, weniger Umsatz und so haben sich inzwischen viele Lokale schon wieder dazu entschlossen, zu schließen.
Andere aber halten tapfer die Stellung. Das ist für die Mitarbeiter nicht nur ein gewisses gesundheitliches Risiko, sondern auch eine Menge zusätzliche Arbeit. Kein Wunder also, dass viele Restaurants nach Möglichkeiten suchen, ihre Gäste nicht ständig an den Mindestabstand erinnern zu müssen.
Viele Restaurants legen “Hier nicht”-Schilder auf ihre Tische oder zweckentfremden die bekannte “Reserviert”-Karten. Funktional, aber nicht besonders hübsch. Es geht auch anders.
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Grüne Drachen und Pandas als Abstandhalter
Da wäre zum Beispiel dieses Restaurant aus Bangkok. Hier hat der Besitzer kurzerhand grüne Drachen auf jede zweite Bank gesetzt, die ganz klar signalisieren, dass hier Abstand zu halten ist. Ebenfalls in Bangkok wurden kleine Pandas zwischen den Gästen platziert. Das ist auch funktional, aber sieht um einiges cooler aus - vom Effekt auf Social Media mal ganz abgesehen.
Unser heutiges Lieblingsbild 😍 #SocialDistancing mit Pandas in einem Restaurant in Bangkok 🐼🐼https://t.co/w0RzZcFGgX #OneSmileEachDay pic.twitter.com/GBuIaj4gW5
— WWF Schweiz (@WWF_Schweiz) May 21, 2020
Restaurant in Bangkok uses card board dragon to maintain social distancing. pic.twitter.com/gWK7stwnlj
— Toon Seri Anthraxxxx (@anthraxxxx) May 21, 2020
Über einen riesigen Social-Media-Effekt durfte sich das Restaurant “Mediamatic Eten” aus Amsterdam freuen. Dort hatten die Inhaber schnell reagiert und sich einige kleine Gewächshäuser gesichert. Diese dienen jetzt als Schutz vor Viren, Regen und Wind im Außenbereich. Diese kreative Idee brachte Publicity bis auf die Philippinen.
Pequeños invernaderos para mantener las distancias social en el restaurante. Mediamatic Eten, Amsterdam pic.twitter.com/qCnJB8L76e
— Sandro Pozzi (@sandro_pozzi) May 14, 2020
Gummiringe und Glocken über dem Kopf
Schon Mitte Mai machte das Restaurant “Fish Tales” aus Ocean City, Maryland auf sich aufmerksam. Die Eigner sind offensichtlich Autoscooter-Fans und sicherten ihre runden Tische kurzerhand mit einem dicken Gummiring. Die Gäste können so gar nicht anders als Abstand zu halten. Wie sicher die Lösung aber wirklich ist, sei an dieser Stelle angezweifelt. Forscher gehen teilweise davon aus, dass der Abstand von 1,5 Metern bei einigermaßen sportlichen Aktivitäten sowie Singen, Sprechen oder Lachen gar nicht mehr ausreicht - lachen dürften die Gäste im “Fish Tales” des Öfteren.
Fish Tales restaurant in Ocean City, Maryland has come up with an innovative idea to maintain social distancing pic.twitter.com/UZsDbtNOpW
— Reuters (@Reuters) May 18, 2020
Definitiv sicher, dafür aber nicht sonderlich einladend sind die Lösungen mit Plastik zwischen den Gästen. Das funktioniert entweder als Scheibe oder sogar als Glocke, die von der Decke hängt. Spaß ist hier eindeutig zweitrangig.
Dinner for One in Schweden
Wer beim Essen etwas mehr Freiheit genießen möchte, wird mit den folgenden zwei Restaurants sicher glücklicher. Das “Bord för En” aus Schweden empfängt täglich nur einen einzigen Gast. Dieser bekommt seine Mahlzeit per Korb direkt aus der Küche zugeschickt. Der Abstand ist hier mal gar kein Problem. In Holtenau, einem Stadtteil von Kiel, lässt ein Café Essen und Trinken in einem Flaschenzug zu den Gästen hinab.
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Fast schon gruselig wird es bei den nächsten Ideen. Das “Inn at Little Washington” hat (Virginia, USA) Puppen auf die leer bleibenden Plätze verfrachtet. Das macht den Raum direkt etwas voller. Im “Hotel Haase” in Hannover sitzen auch Puppen auf den freien Plätzen - die Idee macht also durchaus Schule. Im “Five Dock Dining” in Australien hat es nicht zu Puppen gereicht, dafür sitzen Pappaufsteller unter den echten Gästen.
Als ob das noch nicht genug an eine neue Folge “Black Mirror” erinnern würde, wird zudem über die Lautsprecher die Geräuschkulisse eines vollen Restaurants eingespielt.
As the chef and owner of The Inn at Little Washington, a three Michelin-star restaurant, grappled with the new health restrictions, he had the theatrical idea of filling the empty seats in his opulent dining room area with glamorous post-war mannequins https://t.co/4cnL1THQZD pic.twitter.com/dUZ9m1kSFO
— Reuters (@Reuters) June 1, 2020
El Five Dock Dining de Australia se ha inventado un sistema para que sus clientes no se sientan solos (por eso de la distancia social): han ubicado personas recortadas en papel pluma y los han sentado en las mesas.
Bueno.
Es una posibilidad.https://t.co/PXsaVRcVuC pic.twitter.com/5JAPyMFCLy— Xavi Gassó (@XaviGasso) May 18, 2020
Angesichts mancher Ideen hängt der Boden im Fass sprichwörtlich schon am seidenen Faden, doch dann kommt da noch Burger King um die Ecke. Das “Café Rothe” aus Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern kennt auch gar keine Gnade.
Konditorei & Cafe Rothe, Schwerin (Bild von FB) pic.twitter.com/SXaN6dC2Ay
— Andreas ‘count’ Kotes (🏡) 🇪🇺🤷♂️☮️ (@berlincount) May 10, 2020
Angesichts solcher Lösungen erscheint uns die klassische “Hier nicht”-Karte doch plötzlich doch wieder ganz sympathisch.