Kriminalität: Verurteilter Doppelmörder: Lockerungen im Knast gestrichen

Eine Überwachungskamera auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt Tegel

Berlin. Ein Doppelmörder, der seit 2002 im Gefängnis sitzt, bekommt keinen Ausgang mehr. Die Lockerungen seien komplett gestrichen worden, sagte ein Justizsprecher am Montag. Der Gefangene war von einem genehmigten Ausgang aus dem Gefängnis Tegel erst Stunden verspätet zurückgekommen. Er hatte seine selbst gewählte Rückkehr per SMS mitgeteilt.

Der Fall war von einigen Medien mit der Flucht von neun Gefangenen aus dem Gefängnis Plötzensee in Verbindung gebracht worden und hatte für Empörung gesorgt. Die Justizverwaltung hatte darauf verwiesen, dass bei etwa 200.000 Lockerungsmaßnahmen im Jahr die Missbrauchsquote unter einem Prozent liege. Lockerungen wie beispielsweise Ausgang werden als wichtig für die Resozialisierung angesehen.

Laut Justizverwaltung war es das erste Mal, dass der Mann nicht von einem unbegleiteten Freigang pünktlich zurückkam. In der "Bild"-Zeitung sowie der "B.Z." (Montag) beklagte der Sohn des Ermordeten und der getöteten Stiefmutter, dass Täter im Mittelpunkt stünden, nicht jedoch Hinterbliebene solcher traumatisierenden Taten.

Der Verurteilte sitze weiter seine lebenslange Freiheitsstrafe ab, sagte der Sprecher von Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne). Eine Sicherungsverwahrung sei noch nicht beantragt. Sie könnte sich anschließen, wenn die Strafhaft zur Bewährung ausgesetzt werden würde.

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