Kriminelle Fake-Google-Anrufe: Das ist zu beachten

Experten raten: Wirkt ein Anruf verdächtig, sofort auflegen

Scam-Anrufe häufen sich: Derzeit geben Betrüger*innen von Google anzurufen und fordern zu einer Bezahlung für das Unternehmensprofil auf.
Scam-Anrufe häufen sich: Derzeit geben Betrüger*innen von Google anzurufen und fordern zu einer Bezahlung für das Unternehmensprofil auf. (Foto: Symbolbild / Getty Images)

Derzeit häufen sich kriminelle Anrufe. Die Betrüger*innen geben vor, für Google zu arbeiten. Sie erklären, dass die Testphase des Google-Business-Profils abgelaufen sei und nun kostenpflichtig werde. Im weiteren Verlauf des Gesprächs könnten sie auch Geld fordern.

Watchlist Internet hat deshalb kürzlich aufgeschlüsselt, wie die Betrugsmasche abläuft. Demnach ruft eine unbekannte Nummer an, es stellt sich eine Person als Mitarbeiter*in von Google vor und erklärt, dass das Google Unternehmensprofil ab sofort Geld kosten würde. Bei einem Einwand werde auf die AGBs verwiesen, wo ausdrücklich vermerkt sei, dass das Angebot nach einer kostenlosen Testphase ablaufe und kostenpflichtig werde.

Masche zielt auf Geld oder Daten

Vermutlich zielt die Masche auf zwei Ziele ab. Erstens: persönliche Informationen sammeln – von Bank- bis hin zu Kreditkartendaten. Möglich ist laut Watchlist Internet aber auch, zweitens, dass Betroffene zu einer Überweisung gedrängt werden und eine gefälschte Rechnung erhalten könnten.

Grundsätzlich gilt, dass jeder Anruf kritisch hinterfragt werden sollte. Vor allem, wenn Druck ausgeübt wird, eine Zahlung zu leisten oder Daten zu übermitteln. Watchlist Internet rät in so einem Fall dazu, sofort aufzulegen, wenn ein Anruf verdächtig wirke.

Google warnt ebenfalls vor Betrugsanrufen

Google selbst bietet ebenfalls Hilfestellung an, um gegen betrügerische Anrufe vorzugehen. Ein erster Hinweis ist, dass Google automatisierte Anrufe nutze, eine Computerstimme sei deshalb nicht grundsätzlich verdächtig:

"Sie werden von Google niemals unerwünschte Verkaufsanrufe mit automatischen Sprachnachrichten erhalten. Allerdings verwendet Google automatisierte Telefonanrufe für nicht verkaufsbezogene Dienstleistungen, mit denen Nutzer Unternehmensdetails in Google Maps bestätigen, Reservierungen vornehmen oder Termine planen können."

Die Computerstimme meldet sich dann beispielsweise mit den Worten: "Guten Tag! Ich rufe von Google Maps an." Man werde laut Google aber nie dazu aufgefordert, sich für einen Dienst zu registrieren, eine Zahlung zu leisten oder Daten preiszugeben.

Auch Google rät dazu, einen verdächtigen Anruf sofort zu beenden und keinesfalls eine Nummerntaste während des Gesprächs zu drücken: "Falls Sie einen unerwünschten Anruf von einer Person erhalten, die vorgibt für oder mit Google zu arbeiten, sollten Sie das Gespräch schnellstmöglich beenden. Betätigen Sie keine Taste, auch dann nicht, wenn eine automatische Nachricht Sie dazu auffordert, z.B. damit Sie mit einem Mitarbeiter sprechen können oder von der Anruferliste gelöscht werden. Wenn Sie eine Taste drücken, erhalten Sie möglicherweise weitere unerwünschte Anrufe."

Nummern der Bundesnetzagentur melden

In Deutschland können Betrugsanrufe bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden. Dort gibt es anlassbezogene Angebote, von "nicht verlangten SMS" über "unerlaubte Telefonwerbung" bis hin zu "Belästigenden Anrufversuchen". Zu jedem Thema gibt es dort den Link zum passenden Beschwerdeformular. Zusätzlich haben die meisten Smartphones die Funktion, eine Anrufsperre für einzelne Nummern einzurichten.

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