Kult-Status in Paris: Charlotte Gainsbourg führt durch Haus ihrer Eltern

Pro Jahr will die Schauspielerin Charlotte Gainsbourg 100.000 Besucher und Besucherinnen durch das Haus ihrer Eltern und ihrer eigenen Kindheit führen. Das mit Graffiti übersäte Gebäude in der rue de Verneuil unweit der Seine in Paris hat seit Jahrzehnten Kult-Status.

Angeblich ist in dem Haus, in dem der skandalumwitterte Sänger Serge Gainsbourg zusammen mit der britischen Ikone Jane Birkin lebte, noch genau in dem Zustand, in dem es war, als der Star vor 32 Jahren verstarb. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter hat die inzwischen 52-jährige Charlotte beschlossen, das Haus für das Publikum zu öffnen und selbst Führungen zu organisieren.

"Es riecht noch nach Zigaretten"

Einer der ersten Besucher berichtet auf FranceInfo, dass er sehr mitgenommen davon war, dass er sogar das Zimmer anschauen durfte, in dem Serge Gainsbourg 1991 gestorben ist. Es gebe dort die Gitanes und ein Feuerzeug der Marke Zippo zu sehen - und es rieche "noch nach kalten Zigarettenstummeln".

Bekanntlich war Serge Gainsbourg, der zusammen mit Jane Birkin "Je t'aime moi non plus" sang, Kettenraucher.

Die 51-jährige Barbara Zjafe aus Paris war schon Stunden vor ihrem Besuchstermin in der rue de Verneuil und spricht vom bedeutendsten Tag ihres Lebens. Sie findet, dass Charlotte Gainsbourg sehr private Geschichten erzähle, allerdings ist die Schauspielerin nicht selbst vor Ort, sondern nur im Audio-Guide zu hören.

Doch ein anderer Besucher - José Sarica, der extra aus Marseille nach Paris angereist ist, erklärt, er sei so berührt gewesen, dass er geweint habe.

Der Eintritt ins Museum "Maison Gainsbourg" kostet 12 Euro - die Besichtigungen des Hauses sind zur Zeit ausgebucht.