KVB Linie 3: Ein weiteres Jahr Verspätung für den Ausbau

Die Pläne für den Bau der Schienenverlängerung müssen geändert werden.

Ein matter Stoßseufzer des Bezirksbürgermeisters war der einzige Kommentar in der Bezirksvertretung Ehrenfeld zur Mitteilung, dass sich die Verlängerung der Stadtbahnlinie 3 erneut verzögert. „Das ist jetzt zwar traurig, aber es ist leider nun mal so“, fasste Wirges zusammen. Erst in etwa zwei Jahren kann mit der Fertigstellung der Schienentrasse zwischen Ollenhauer- und Schumacherring sowie der Haltestelle am Schumacherring gerechnet werden. „Voraussichtlich im dritten Quartal 2018 kann die KVB den Betrieb aufnehmen“, sagt Gerd Neweling, Leiter des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Grundschule wird nun doch saniert Grund für die neuerliche Verzögerung seien Umplanungen und notwendige Neuausschreibungen für das Schienenprojekt. Die wiederum sind nötig, weil die unmittelbar an die Trasse angrenzende Gemeinschaftsgrundschule „Kunterbunt – Gemeinsam Lernen im Zentrum“ nun doch saniert wird. Die Schüler werden derweil in einem anderen Gebäude unterrichtet – in der ehemaligen Kolkrabenschule in Vogelsang. Der Umzug wird voraussichtlich zum nächsten Schuljahresbeginn erfolgen. Die im Sommer 2017 wieder aufzunehmenden Bauarbeiten können dadurch ohne Berücksichtigung des Schulbetriebes durchgeführt werden. „Dies führt zu wesentlichen Erleichterungen im Bauablauf und macht das Projekt auch preiswerter“, gewinnt Gerd Neweling den neuerlichen Planänderungen eine positive Seite ab. Weniger Lärmschutz nötig So sei es nun nicht mehr nötig, im Bereich der Weichen einen Stahlbetontrog zur Schall- und Erschütterungsreduzierung zu bauen. Auch könne auf erhöhte Auflagen zur Reduzierung des Baulärms verzichtet werden, weil die Schüler gar nicht dort seien und also während der Bauarbeiten nicht mehr gestört würden. Besonders laut sind die Erd- und Verdichtungsmaßnahmen. Im Zuge der Schulsanierung wird ein Gebäude, das sogenannte Waldhaus, komplett abgebrochen und nicht mehr ersetzt. Weil es sehr nahe an der Gleistrasse lag, hätte es durch einen Verbau geschützt werden müssen. Das ist nun ebensowenig notwendig wie die Lärmschutzfenster für das Gebäude, das unmittelbar an der späteren Haltestelle steht. Zweiter Rettungsweg für die Feuerwehr Die neue Endhaltestelle liegt auf den Flächen der heutigen Feuerwehrzufahrt der benachbarten Wohngebäude am Schumacherring. Daher müssen die Feuerwehrzufahrt verlegt und in Teilen ein neuer, zweiter Rettungsweg eingerichtet werden. Die erforderlichen Bauleistungen für die Herstellung des zweiten Rettungsweges wurden bereits ausgeschrieben. Die Aufträge können voraussichtlich im Januar 2017 erteilt werden. An den Wohngebäuden werden umfangreiche Lärmschutzvorrichtungen eingebaut. Unter anderem gibt es schalldichte Fenster, vorhandene Balkone werden zu geschlossenen Erkern. Zudem werden neue Balkone gebaut. Die Einigung auf diese Schutzmaßnahmen hatte bereits vier Jahre – von 2011 bis 2015 – in Anspruch genommen und entsprechend zu einer Verzögerung des Schienenprojekts geführt. Erst vor knapp einem Jahr konnte dieses Verfahren abgeschlossen werden. In Erwartung eines baldigen Baubeginns starteten Anfang 2016 die Rodungsarbeiten entlang der Militärringsstraße. Alleine 38 große Bäume mussten für den Bau der etwa 600 Meter langen Schienenverlängerung weichen. Schon im Sommer 2012 war eine Holzbrücke über die Militärringstraße abgetragen worden, die auf der geplanten Gleistrasse lag....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta