Waldbrand bei Jüterbog wieder aufgeflammt

Vergangene Woche bricht in einem Waldstück nahe Jüterbog in Brandenburg ein Feuer aus. Die Lage scheint unter Kontrolle, dann entsteht erneut «eine brenzlige Situation». Agrarminister Özdemir ruft derweil zu Umsicht im Wald auf.

Jüterbog (dpa) - Auffrischender Wind hat den Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin wieder angefacht. «Es herrscht wieder eine brenzlige Situation», sagte die Leiterin des städtischen Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch, am Freitagnachmittag. So seien in dem mehr als 600 Hektar großen Brandgebiet zahlreiche abgelöschte Bereiche wieder in Flammen und an einer Stelle sei das Feuer auf ein bislang intaktes Waldgebiet übergesprungen. Die Feuerwehr bemühe sich, auch dieses Feuer wieder einzudämmen, sagte sie. Dabei war wieder ein Lösch-Hubschrauber der Bundeswehr beteiligt.

Erneut Hubschrauber-Einsatz bei Löscharbeiten im Göldenitzer Moor

Auch bei der Bekämpfung des Brandes im Wald- und Moorgebiet nahe Göldenitz in Mecklenburg-Vorpommern bekommen die Feuerwehren erneut Unterstützung aus der Luft. Zwei Löschhubschrauber der Bundeswehr trafen ein, wie Kreisbrandmeister Mayk Tessin mitteilte. Die beiden kleineren Maschinen, die pro Flug etwa 2000 Liter Wasser in einem Außentank transportieren und über dem Brandgebiet ablassen können, ersetzen den größeren Hubschrauber, der am Donnerstag bei der Brandbekämpfung geholfen hatte. Tessin zufolge sollen mit dem Wasser aus der Luft weiter Glutnester in dem schwer zugänglichen Gebiet gelöscht werden.

Die Zeit dränge, da zum Wochenende damit gerechnet werde, dass der Wind auffrische. Damit könne das Feuer neu entfacht werden und weiter um sich greifen, erklärte der Kreisbrandmeister. Nach Angaben der Kreisverwaltung ist eine Fläche von etwa 50 Hektar vom Brand betroffen, je zur Hälfte trocken gelegtes Moor und Wald. Der Brand war am Dienstag auf Ödland ausgebrochen. Ein Großeinsatz der Feuerwehr mit bis zu 300 Kräften gleichzeitig konnte knapp verhindern, dass Ortschaften evakuiert werden mussten. Am Freitag waren laut Tessin noch 50 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Brandursache ist weiter unklar.

Özdemir: «Funke kann Flammenmeer entfachen»

Angesichts der aktuellen Brandgefahr warnt Landwirtschaftsminister Cem Özdemir unterdessen vor dem Feuermachen oder Wegwerfen von Zigarettenkippen in Wäldern. «Schon ein Funke kann ein Flammenmeer entfachen», sagte der Grünen-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Der Wald ist durch Dürre und Hitze bereits stark geschädigt - wir sind gemeinsam dafür verantwortlich, dass er nicht noch mehr Schaden nimmt.»

Problematisch und begünstigend für Feuer seien auch die Auswirkungen der Klimakrise, die den Wäldern zunehmend zu schaffen mache. «Waldbrände können sich in den bereits geschädigten Wäldern noch leichter ausbreiten», erklärte Özdemir. Helfen könne eine Anpassung der Wälder an den Klimawandel: «Das heißt vor allem: weg von den Monokulturen und hin zu naturnahen Mischwäldern, die aufgrund ihrer Artenvielfalt und Beschaffenheit resilienter sind gegenüber Wetterextremen.»

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