Landgericht Berlin: Elfeinhalb Jahre Haft für versuchten Mord an Polizisten

Der Angeklagte Szymon R. verdeckt zu Prozessbeginn sein Gesicht

Weil er einen Berliner Polizisten auf der Flucht fast 70 Meter weit mitgeschleift und beinahe getötet hatte, ist ein Autodieb zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht sprach den 29-Jährigen am Montag unter anderem des versuchten Mordes schuldig. Der Angeklagte habe erkannt, dass ein Mensch an dem gerade gestohlenen Auto hing. "Er wollte ihn loswerden" und habe zur Verdeckung einer anderen Straftat gehandelt, stellten die Richter fest. Der 54-jährige Beamte war bei der Tat im August 2015 so schwer verletzt worden, dass er bis heute nicht dienstfähig ist.

Der Angeklagte habe gewusst, dass der Geschädigte zu Tode kommen könnte, hieß es weiter. Er habe vorsätzlich gehandelt. Das Gericht ging mit dem Urteil über den Antrag des Staatsanwalts hinaus, der neuneinhalb Jahre Haft für den geständigen Mann verlangt hatte.

Der angeklagte Pole und weitere Mitglieder einer Diebesbande waren in Berlin-Lichtenberg von Polizisten überrascht worden. Als der 29-Jährige entkommen wollte, klammerte sich der 54 Jahre alte Beamte an eine Strebe der Frontscheibe. Dabei sei er allerdings "irgendwie eingeklemmt worden", so das Gericht. Der Angeklagte habe den Polizisten dann "abstreifen" wollen. Dabei habe er einen geparkten Wagen touchiert.

Der mitgeschleifte Polizist erlitt zahlreiche Brüche

Bild Nr. 1:
Von diesem Auto wurde der Polizist 2015 mitgeschleift Steffen Pletl

Der 54-Jährige schilderte im Prozess, er habe zahlreiche Brüche erlitten. Sein Rücken sei kaputt. "Es geht nichts mehr." Bis heute leide er unter starken Schmerzen und könne nicht arbeiten. Der An...

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