Landräte senden Brandbrief an Merkel

Gegenrede: In Vockerode (Sachsen-Anhalt) wehren sich Anwohner gegen Angela Merkels klare Haltung in der Flüchtlingsfrage. Foto: Jens Wolf/Archiv

Nach einem Brandbrief von Landräten aus Nordrhein-Westfalen wegen des Flüchtlingsandrangs hat Bundeskanzlerin Angela Merkel überraschend einen der Absender angerufen.

Der Landrat des Hochsauerlandkreises, Karl Schneider (CDU), berichtete, er habe etwa 15 Minuten mit der CDU-Vorsitzenden telefoniert. «Ich habe ihr deutlich gemacht, dass das «Wir schaffen das» aus der Welt gehört. Und dass wir wirksame Regelungen erwarten, die den Zuzug begrenzen», sagte Schneider.

«Ich habe der Bundeskanzlerin noch einmal alle Sorgen, die wir hier vor Ort haben, vortragen können», sagte Schneider. Er habe ihr gesagt, dass es Probleme mit der gesundheitlichen Versorgung gebe und damit, Sicherheitsdienste zu finden. «Ich habe gesagt, dass wir nicht mehr jeden Zustrom bewältigen können», sagte Schneider.

Zusagen habe die Kanzlerin bei dem Gespräch «auf Augenhöhe» nicht gemacht. Aber sie habe durchaus Verständnis für die Situation der Kommunen geäußert, sagte Schneider. «Sie hat angeboten, dass sie uns einen Ansprechpartner auf der Bundesebene zur Verfügung stellt. Und wir sollen ihr noch einmal die Probleme aus unserer Region schildern.»