Lauterbach: "Harter Lockdown" nötig, um dritte Welle zu brechen

Karl Lauterbach sieht derzeit keine Alternativen zu einem harten Lockdown (Bild: Mika Schmidt/Pool/Getty Images)
Karl Lauterbach sieht derzeit keine Alternativen zu einem harten Lockdown (Bild: Mika Schmidt/Pool/Getty Images)

Öffnungen von Gastronomie, Kinos und Sportstätten wie jetzt im Saarland sind aus Sicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach ein falsches Signal angesichts der weiter stark grassierenden Coronavirus-Pandemie.

Nötig sei vielmehr ein "harter Lockdown" mit verschärften staatlichen Beschränkungen, sagte er am Dienstag im RTL/ntv-"Frühstart". "Ein Lockdown, der jetzt beginnt, ist nicht vermittelbar, wenn gleichzeitig in Modellprojekten gelockert wird."

Zu einem harten Lockdown gehören aus seiner Sicht Ausgangsbeschränkungen, aber auch eine Homeoffice- und Testpflicht in den Betrieben.

Lockerungen erst bei stabil sinkenden Zahlen

Lauterbach hält Lockerungen erst für möglich, wenn die Zahlen nachweislich sinken. "Wenn man eine Woche lang sinkende Zahlen hat, kann man aus dem Lockdown rausgehen."

Zum Start der Impfkampagne in den Hausarztpraxen sagte Lauterbach: "Das wird den Weg aus der dritten Welle nicht wirklich beschleunigen, denn dafür haben wir nicht genügend Impfstoff."

Lauterbach würde bundeseinheitliche Corona-Regeln befürworten, wie er sagte. Doch für ein Gesetzgebungsverfahren fehle angesichts der Infektionslage die Zeit. "Wir müssen uns jetzt aber nicht damit beschäftigen, wie Politik zu funktionieren hat, sondern wir müssen einfach Politik machen."

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