Leichtathletik-Geschichte: Rosi, Rosen und zwei Meter

Als erste Frau der Welt zwei Meter überquert, und das in West-Berlin, und das als DDR-Star: Rosemarie Ackermann wurde trotzdem gefeiert

Berlin.  Schwarze Gravur auf glänzender Bronze. Rosemarie Ackermann hat das Beweisstück zu unserem Treffen mitgebracht, die Weltrekord-Plakette der IAAF. Der Leichtathletik-Weltverband bestätigt darauf, dass die Cottbuserin am 26. August 1977 in Berlin zwei Meter übersprungen hat. Als erste Frau. 65 Jahre nach ihrem männlichen Pendant, dem US-Amerikaner George Horine (1890-1948).

Eigene Körpergröße um 26,5 Zentimeter übertroffen

Sie stellte zudem einen Rekord besonderer Art auf. Selbst nur 173,5 Zentimeter groß und für diese Disziplin eigentlich ungeeignet, übertraf sie ihre Körpergröße um 26,5 Zentimeter. Die Weltmeisterin 2017, die Russin Maria Lasizkene, ist 1,82 Meter groß. 2,03 Meter brachten ihr in London den Titel.

Obwohl "das alles", wie Rosi Ackermann sagt, vier Jahrzehnte zurückliegt, kann sie sich an jenen August-Abend im Olympiastadion der damals noch geteilten Stadt gut erinnern. Vor dem Weltpokal in Düsseldorf hatten sich die DDR-Athleten zum Training nach Kienbaum zurückgezogen. Das Internationale Stadionfest (Istaf) bot Gelegenheit zur letzten Formüberprüfung. Ebenso für Hürdensprinter Thomas Munkelt aus Leipzig und Mittelstreckler Jürgen Straub aus Potsdam.

Ehrentanz mit Dwight Stones

Meeting-Direktor Rudi Thiel empfing die Hochspringerin mit zwei roten Rosen und hatte zudem die Startnummer "20" für sie reserviert. Hatte er etwa die 2,00 Meter als Wunschtraum im Visier? "Mehr die Hoffnung, die ja nicht ganz unbegründet war", erinnert sich Thiel. Schließlich sei Ackermann s...

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