"Sie kann leider nicht laufen!": Modedesigner Philipp Plein macht GNTM-Kandidatin fertig

Österreicherin Tamara (19) hat es unter die letzten sieben Kandidatinnen bei GNTM geschafft. Die Aussichten: hoffnungsvoll. Und dann bucht der deutsche Designer Philipp Plein das Nachwuchs-Model für die Mailänder Fashion Show und ruiniert ihr den Tag - und das Selbstbewusstsein gleich mit.

In der aktuellen Folge machte Zuschauerliebling Tamara eine Begegnung der Sorte "Braucht kein Mensch". In der Rolle des rüden Runtermachers: der deutsche Modedesigner Philipp Plein. Hatte zunächst noch alles nach einem Hauptgewinn für die 19-jährige Österreicherin ausgesehen, entwickelte sich ihr Ausflug in die Modemetropole Mailand zum absoluten Spießrutenlauf. Plein, der mit seinem zur Schau gestellten Perfektionismus in etwa so sympathisch rüberkam wie Bastian Yotta bei "Promis unter Palmen", stattete Tamara mit einem Animal-Print-Dress, hochhackigen Stiefeln und einer aggressiven Ansage nach der nächsten aus: "Wenn du das bei der Probe nicht schaffst, dann kannst du hier nicht laufen!"

Die sonst so selbstbewusste Tamara kam bei so viel Druck wortwörtlich aus dem Tritt - dabei half nicht, dass der Catwalk spiegelglatt und kilometerlang war: Ganze neun Minuten sollte das Model darauf einmal die halbe Halle umrunden. "Das ist hier eine Multi-Millionen-Dollar-Produktion", plusterte sich Plein auf. Sein abschätziger Blick ließ vermuten, dass er Tamara eher im Segment von Ein-Euro-Shops einordnen würde. "Wenn die das nicht schafft, kann sie nicht laufen", so das knallharte Urteil des Designers. Tamara stakste in zu großen Schuhen tapfer über den Laufsteg, knickte aber mehrfach um. Im Hintergrund machte Plein genervt "Kopf-ab"-Bewegungen.

Mitleidsbonus wegen Heidi

"Ich kann das nicht versemmeln, ich muss diese opportunity ergreifen!", versuchte Tamara, sich selbst Mut zu machen. Noch dazu, weil mit Rapper Tyga ihr "future husband" auf der Bühne performte. Perfektionismus-Plein war dennoch nicht überzeugt - im Gegenteil: "Unter normalen Umständen hätte ich sie nicht laufen lassen", ätzte er nach mehrfachen Proberunden in die Kamera, nur weil das Kamerateam von ProSieben "extra gekommen" und außerdem "Heidi eine gute Freundin" sei, erbarme er sich ausnahmsweise. Tamara absolvierte den rutschigen Catwalk am Ende mit klobigen Boots und ohne Ausrutscher. Mit ihren Nerven war sie am Ende: "Das überfordert mich alles!"

Dass es auch anders, nämlich menschlicher geht, hatte zuvor Fotograf Regan Cameron gezeigt. Beim Cover-Shooting für den Titel der deutschen "Harper's Bazaar" verteilte er großzügig Lob und motivierte die Meeedchen, die klassische Cover aus den Jahren von 1948 bis in die 90er-Jahre nachstellen sollten. "Wow, that looks amazing!" oder "Das ist besser als das Original!", freute sich der Fotograf. Auch Chefredakteurin Kerstin Schneider war angetan von den Leistungen der Nachwuchs-Models, allen voran von Tamara: "Diese Haltung und Grazie - sie hat so ein Vintage-Gesicht!"

Wenn der Freund im Pool planscht

Komplett die Fasson verloren die Kandidatinnen, als sie Heidis Überraschung entdeckten: Freunde und Familie warteten in der Villa beziehungsweise im Pool, wie Larissas Freund Mike. Lijanas große Schwester konnte es kaum mehr erwarten, "die kleine Motte" wiederzusehen: "Es ist einfach schön, dass meine Schwester herkommt und mir dieses warme Gefühl ums Herz gibt, was ich schon seit wirklich langer Zeit vermisst habe", war auch die Model-Kandidatin gerührt vom unerwarteten Wiedersehen. Einen kleinen Seitenhieb auf ihre Konkurrentinnen konnte sie sich dennoch nicht verkneifen: "Zuhause sind wir von Liebe umgeben- hier ist es das genaue Gegenteil", so Lijana, die sich nur noch mit Larissa gut versteht.

Vor dem Entscheidungswalk bekamen die Kandidatinnen Besuch von Topmodel und Gastjurorin Coco Rocha. Die hatte exakte Vorstellungen, wie der Nachwuchs die extravaganten Haute-Couture-Roben von Designer August Getty präsentieren sollte: "Je schräger, desto besser!" Nasty stakste in einer Art schwarzer Baiserwolke auf dem Laufsteg herum. Lijana hatte ein Kleid wie eine Ritterrüstung an, auf ihrer Schulter hockte ein künstlicher Vogel. Larissa bekam in dem engen Glitzerkleid, in dass sie von zwei Leuten hinein geschnürt worden war ("Kannst du atmen?") kurz vor ihrem Auftritt eine Panikattacke und musste sich später vom Designer anhören: "Ich weiß nicht, ob du mein Kleid verstanden hast."

"Models sind so dämlich!"

Unverständnis äußerte auch Heidi Klum, als sie von Tamaras Trip nach Mailand hörte. Ihr guter Freund Philipp Plein hatte eigens ein Video geschickt, indem er Tamara erneut disste: "Sie kann leider nicht laufen". Coco Rocha verdrehte die Augen, weil sie nur "Ausreden" hörte und bekam Tamaras Beteuerung "Eigentlich kann ich laufen!" in den falschen Hals: "Das macht mich richtig wütend, wenn ich so was höre. Ich denke dann immer: Mein Gott, müssen die Leute denken, wie dämlich Models sind!"

Tamara verstand, zu Recht, die Modelwelt nicht mehr, behielt aber gottlob ihren Humor: "Mir würde es schon am Sackerl gehen, wenn ich jetzt so kurz vorm Finale fliege", sagte sie. Gehen musste dann aber Larissa. Die schien erleichtert, dass sie sich endlich aus dem viel zu engen Kleid pellen durfte.