Liebe statt Hass: Pariser reagieren mit Hilfsbereitschaft auf Anschläge

Auf Hilfsbereitschaft angewiesen: Viele Zuschauer des Fußball-Länderspiels in Paris wussten nicht, wie sie sich in Sicherheit bringen sollten.

Entsetzen und Hilfsbereitschaft gehen oft Hand in Hand: Die schrecklichen Terroranschläge am Freitagabend in Paris machten die Welt bestürzt, betroffen und schockiert. Doch sie zeigten auch: Der spontane Wille zu helfen, war bei den Parisern groß.

Der französische Präsident Hollande sagte laut der Zeitung "The Sunday Morning Herald" kurz, nachdem sich die Terroranschläge ereigneten: "Die Terroristen wollen, dass wir Angst haben. Es gibt einen Grund, Angst zu haben, aber im Angesicht des Terrors müssen wir vereint sein." Am gleichen Abend forderte er die Bewohner von Paris auf, sich in Sicherheit zu bringen und nach Möglichkeit die eigenen vier Wände bis auf Weiteres nicht mehr zu verlassen. Sofort entstand daraufhin auf Twitter der Hashtag "PorteOuverte" (zu Deutsch: offene Türen) – zahlreiche Pariser boten so Menschen, die noch auf den Straßen unterwegs waren, bei sich zu Hause eine Bleibe an.

Dennoch hatten viele Menschen am gestrigen Abend Probleme, sichere Unterkünfte zu erreichen: Schließlich sind die Wege in der mehrere Millionen Einwohner zählenden, französischen Hauptstadt teilweise weit, und die öffentlichen Verkehrsmittel mussten als Vorsichtsmaßnahme im direkten Anschluss an die Terroranschläge teilweise ihren Betrieb einstellen. Hier sprangen spontan die Pariser Taxifahrer ein: Als wunderbar pragmatische Geste der Hilfsbereitschaft entschlossen sie sich, am Freitagabend sämtliche Fahrgäste umsonst an ihr Ziel zu bringen.

Twitter-User @bradleybgooth teilte nicht nur den Hashtag "PorteOuverte", sondern schrieb auch noch dazu, was viele Menschen gestern Abend gedacht haben dürften, die von diesen Gesten erfuhren: "Jedes Mal, wenn etwas Schreckliches wie das hier passiert, setzt sich der Geist der Menschlichkeit durch. Deshalb werden Terroristen niemals siegen".