Lilly Becker: "Der Schmerz ist groß, und es tut unglaublich weh"

Das Ehe-Aus von Boris und Lilly Becker kam für die Öffentlichkeit überraschend, aber nicht für die beiden, wie das Model nun in einem Interview erklärt.

"Der Schmerz ist groß, und es tut unglaublich weh", eröffnet Lilly Becker (41) ihr erstes großes Interview nach der Trennung von Tennislegende Boris Becker (50, "Das Leben ist kein Spiel"). Vergangene Woche hatten die beiden ihre Beziehung nach 13 gemeinsamen Jahren offiziell für beendet erklärt. Es schmerze nicht, weil alles "seit ein paar Tagen öffentlich ist", erklärt das niederländische Model im Gespräch mit dem "stern". "Das Ende ist schon etwas her, und nur deshalb bin ich in der Lage, jetzt darüber zu sprechen. Es gibt schon Tage, da geht es mir besser, und ich schaue nach vorn, aber dann gibt es Momente, in denen das Gegenteil der Fall ist. [...] Aber das Ende kam nicht so überraschend, wie es jetzt aussah."

Ob die Scheidung eingereicht worden sei, spiele keine Rolle für Lilly. "Aber als Ehepaar hat es einfach nicht mehr funktioniert", erklärt sie weiter. Lange Zeit hätten die beiden sich für ihre Ehe eingesetzt und hätten unter anderem auch eine Therapie versucht, aber "am Ende mussten wir uns eingestehen, dass die Trennung die einzige Lösung ist, um zumindest unsere Beziehung als Eltern und Freunde retten zu können." Die beiden hätten immer noch "Vertrauen" und "Respekt" zueinander und die Trennung sei eben nötig gewesen, um dies auch zu erhalten. Einen genauen Auslöser für das Ehe-Aus habe es nicht gegeben.

Das Scheinwerferlicht war es auch nicht

Die Aufmerksamkeit, die die Beziehung der beiden ständig bekommen habe, habe Lilly nicht gestört, wie sie erklärt. "Nachdem ich mich an das Scheinwerferlicht gewöhnt hatte, habe ich es genossen. Das gebe ich zu." Natürlich habe es aber auch Momente gegeben, in denen sie lieber nicht in der Öffentlichkeit gestanden hätte - so wie gerade jetzt. "Ich habe damals live im Fernsehen verkündet, dass wir heiraten werden. Da ich damals A gesagt habe, muss ich jetzt auch B sagen. Und bisher war mein öffentliches Leben ja auch eines einer glücklichen Familie, mit einem Mann, den viele bewundert haben. Da spürt man die Nachteile nicht." Nun bekomme sie diese aber umso mehr zu spüren, "wenn ich von Fotografen gejagt werde, die nur ein trauriges Gesicht von mir einfangen wollen. Es ist meine erste öffentliche Krise und den Umgang damit muss ich noch lernen."

Mancher möchte bezweifeln, dass es sich nach dem Bekanntwerden der finanziellen Probleme Boris Beckers im vergangenen Jahr wirklich im ihre erste "öffentliche Krise" handeln mag. Von diesen Problemen habe sie aber zumindest im Vorfeld nichts gewusst. "Das hat mich aus heiterem Himmel getroffen", erzählt das Model. "Wir hatten in unserer Ehe diese klare klassische Rollenverteilung: Boris war für das Wirtschaftliche zuständig und ich für die Familie." Wie in so vielen anderen Beziehungen ging es auch bei den Beckers mal drunter und mal drüber. "Wir waren in allem immer sehr leidenschaftlich, im Leben, in der Liebe, im Sex und im Streit. Da kann ich sehr aufbrausend und laut werden. Und Boris Becker kann dann sehr still werden."

Die Insolvenz habe das Leben von Lilly und des gemeinsamen Sohnes Amadeus (8) aber nicht groß eingeschränkt. "Natürlich haben sich einige Dinge geändert", meint das Model. "Dadurch, dass ich aber auch vorher schon mein eigenes Geld verdient habe, haben sich die Einschränkungen für mich und Amadeus in Grenzen gehalten." Auch auf die Ehe hätten sich diese Probleme nicht groß ausgewirkt. "Die Insolvenz an sich hat unsere Ehe überhaupt nicht negativ beeinflusst. Der Umgang damit war in der Tat ein Problem für mich. Aber auch das war nicht der Trennungsgrund." Zudem gesteht sie auch eigene Fehler ein. "Zum Beispiel bin ich meinem Mann gegenüber nicht immer fair gewesen und habe in verschiedenen Stresssituationen zu emotional reagiert und Worte gesagt, dich ich eigentlich nicht aussprechen wollte. Das tut mir heute auch leid."

Wird sie womöglich wieder heiraten?

Wie es für Lilly Becker in Sachen Liebe wohl weitergehen wird, das kann heute noch keiner sagen. "Wenn Sie mich heute fragen, kann ich mir das im Moment nicht vorstellen und muss sagen: Mit Männern bin ich erstmal durch", antwortet sie auf die Frage, ob sie vielleicht in ein paar Jahren noch einmal heiraten würde. "Der einzige Mann in meinem Leben ist mein Sohn." Das Lachen hat die 41-Jährige aber offensichtlich nicht verlernt. Sie scherzt: "Vielleicht sollte ich mal lesbisch werden, warum nicht? Aber Spaß beiseite, Frauen untereinander verstehen sich einfach besser."

Foto(s): Famous/ACE Pictures/ImageCollect