Londoner bringen Baby-Zeppelin zurück: Es ist ein Donald!

Das Trump-Baby war auch beim "Womens March Against Trump" im Juli 2018 in London dabei. (Bild: Andrew Aitchison / In pictures via Getty Images)
Das Trump-Baby war auch beim "Womens March Against Trump" im Juli 2018 in London dabei. (Bild: Andrew Aitchison / In pictures via Getty Images)

Viele Londoner sind nicht gerade Trump-Fans. Auch bei seinem zweiten Besuch wollen sie dem US-Präsidenten deutlich zeigen, was sie von ihm und seiner Politik halten und bringen dafür den Baby-Trump-Zeppelin zurück, der schon vor einem Jahr für Ärger sorgte.

Wer Donald Trump so richtig ärgern will, der packt ihn bei seinem Ego. Es gibt ausreichende Beispiele dafür, dass der als Narzisst bekannte US-Präsident nicht einfach über solche Provokationen hinwegsehen kann. Die Briten wollten deshalb bereits bei Trumps letztem Londonbesuch im vergangenen Jahr ihre Meinung zu seiner Politik deutlich machen - mit einem riesigen Donald-Trump-Zeppelin, der über der Stadt fliegen sollte. Der Zeppelin zeigt ein deutlich als Trump erkennbares knall orangenes Baby, nur mit einer Windel bekleidet, mit verzerrtem Mund und natürlich dem unvermeidlichen Twitter-Handy in der rechten Hand.

Crowdfunding für den Baby-Trump

Nachdem der Zeppelinflug zunächst verboten werden sollte, durfte er im Juli 2018 schließlich doch über London schweben. Mehr als zehntausend Londoner hatten eine Petition an ihren Bürgermeister Sadiq Khan unterschrieben, um den Zeppelin zuzulassen. Die Bilder des in der Luft taumelnden Baby-Trumps gingen damals um die Welt, er “verfolgte” Trump sogar bis zu seinem Golfplatz nahe Edinburgh in Schottland.

Für den Besuch in dieser Woche wurde eigens eine Crowdfunding-Seite gegründet, um den heliumgefüllten Zeppelin erneut aufsteigen zu lassen. Obwohl die Seite mit dem Namen “Bring Trump Baby Back” (“Bringt das Trump-Baby zurück”) bisher nur 33.000 der angepeilten 50.000 Pfund einsammeln konnte, soll der Zeppelin auf jeden Fall fliegen.

Ob Trump wieder so sauer über den Ballon sein wird wie sein Baby-Alter-Ego? (Bild: Amer Ghazzal / Barcroft Images / Barcroft Media via Getty Images)
Ob Trump wieder so sauer über den Ballon sein wird wie sein Baby-Alter-Ego? (Bild: Amer Ghazzal / Barcroft Images / Barcroft Media via Getty Images)

Denn fast genau ein Jahr nach seinem Erstflug soll der Baby-Trump nun zum zweiten Mal zum Einsatz kommen. Eine Protestgruppe namens “Together Against Trump” (“Zusammen gegen Trump”) hat bereits mehrere Aktionen angekündigt. Zum Hauptprotest am Londoner Trafalgar Square werden um die 40.000 Demonstrierende erwartet, sagte ein Sprecher der Gruppe. Sie wollen sich sowohl während des Staatsbanketts vor dem Buckingham Palace versammeln, als auch lautstark protestieren, wenn sich Trump mit der scheidenden Premierministerin Theresa May am Dienstag in der Downing Street trifft. Sogar bei seinem geplanten Trip in die südenglische Hafenstadt Portsmouth wollen sie ihn am Mittwoch begleiten. Erstmal aber soll den US-Präsidenten schon aus der Luft der über sechs Meter hohe Baby-Trump begrüßen. Vor dem ersten Besuch hatte Leo Murray, einer der Urheber der Baby-Zeppelin-Idee gesagt: “Wir wollen sicherstellen, dass Trump weiß, dass wir auf ihn herabblicken und ihn auslachen.”

Wie allseits beliebt der Baby-Trump-Zeppelin in England ist, zeigt auch der Trailer des TV-Senders Sky News, der pünktlich zum Präsidentenbesuch veröffentlicht wurde:

In dem zwanzigsekündigen Clip wirft der Zeppelin seinen Schatten über Vorgärten, Denkmäler und sogar die arme Queen kann ihm nicht entgehen. Dazu ertönt dramatische Geigenmusik. Die User kosten den Spaß zum Großteil genüsslich in den Kommentaren aus, nur einige US-amerikanische Twitterer scheinen nicht sehr amüsiert zu sein.

Nach seinem Besuch im Juli 2018 sagte Trump der englischen Boulevardzeitung The Sun: “Ich mochte London eigentlich immer als Stadt. Ich war lange nicht hier. Wenn sie dafür sorgen, dass du dich so unwillkommen fühlst, warum sollte ich hier bleiben?” Aus Sicht der Zeppelin-Fans dürfte genau das ihr Ziel sein: Dass Donald Trump sich auch im Jahr 2019 in ihrer Stadt höchst unwillkommen fühlt.