Luxus-Gänsewein: Til Schweiger verkauft Leitungswasser für 4,20 Euro

Ob er hier die Preispolitik erklärt? Til Schweiger im November bei der Eröffnung des Barefood Deli im Gespräch mit Bruno Labbadia

Gut möglich, dass Nick Tschiller angesichts dieser Preispolitik in seinem Hamburg der Kragen geplatzt wäre - aber natürlich ist Tschiller reine "Tatort"-Fiktion. Und sein Darsteller Til Schweiger (53, "Honig im Kopf") eine völlig andere Person. Schweiger jedenfalls verkauft in seinem erst im November eröffneten Hamburger Lokal "Barefood Deli" Leitungswasser zu Preisen, die ihm einige Kritik einbringen: "Teuer" wäre eigentlich noch geprahlt.

4,20 Euro kostet der Liter "Barewater Sprudel" oder "Barewater Still" im "Barefood Deli". Ein gesalzener Preis, über den am Montag zuerst die "Hamburger Morgenpost" berichtete - ein Blick auf die online abrufbare Speisekarte bestätigt den Wahrheitsgehalt der irritierenden Meldung. Zur Einordnung: Nach Angaben der Hamburger Wasserversorgung kostet ein Liter Leitungswasser in der Hansestadt (samt Abwassergebühren!) nicht mal einen halben Cent; genauer gesagt 0,0039 Euro.

Immerhin: Teures Wasser aus "gutem Filtersystem"

Immerhin: Gemäß der offiziellen Barefood-Deli-Maxime "ehrlich, authentisch und frisch" dürfte das Leitungswasser stets frisch gezapft sein. Zudem gönnt Schweiger seinen Kunden einen besonderen, nun ja, "Luxus", wie Angestellte der "Morgenpost" erklärten: "Das Leitungswasser ist zum Teil kalkhaltig und wir lassen deswegen unser Wasser durch ein gutes Filtersystem laufen." Ob man es so ganz "authentisch" finden mag, schnödes Leitungswasser als "Barewater" zu verkaufen - darüber könnte man freilich dennoch diskutieren.

Mit Blick auf das Preis-Leistungsverhältnis könnte es da durchaus eine Überlegung sein, im "Barefood Deli" für den gleichen Preis auf einen halben Liter Saftschorle umzusteigen. Oder gleich woanders zu essen. Leitungswasser gibt es in Deutschland mittlerweile schließlich vielerorts gratis zum Essen dazu. Was Til Schweiger selbst empfehlen würde, bleibt wohl vorerst unklar: Der Schauspieler und sein Management waren am Montagnachmittag nicht für ein Statement zu erreichen.

Foto(s): imago/Future Image